Die Fußball-Fans hoffen, dass der sportliche Knoten mit dem überzeugenden 4:2-Sieg am Samstag gegen Portugal geplatzt ist, die Wirtschaft ist allerdings offenbar weniger optimistisch. Die Einschaltquoten für das Turnier sind geringer als beim letzten Mal, die Kritik an der Uefa ist größer und noch immer befinden wir uns in einer Pandemie – da scheint vielen Menschen der Sinn nicht nach einem Großereignis zu stehen.
Von einer Emotionalisierung und EM-Begeisterung der Menschen sei in diesem Jahr wenig zu spüren, weil die Pandemie alles in den Hintergrund gedrängt haben, so Volker Kuhl, Geschäftsführer der Brauerei Veltins, gegenüber dem Handelsblatt. Man könne nicht von einem EM-Boom sprechen, steigende Werbeeinnahmen seien „nicht auf die EM zurückzuführen, sondern auf die generelle Erholung der Wirtschaft“, erklärt Ulrike Handel von der Mediaagentur Dentsu im Handelsblatt.
Die großen Sportartikelhersteller Adidas und Nike sollen sich ebenfalls vergleichsweise zurückhaltend geben, wenn es um die EM. Auf Erfolg von Adidas für das Jahr 2021 habe die Europameisterschaft etwa keinen bedeutenden Einfluss, obwohl der Hersteller ein Drittel der 24 Mannschaften ausrüstet, darunter das deutsche Nationalteam. Weltmarktführer Nike rüstet neun Teams aus. Immerhin herrsche bei Adidas eine steigende Nachfrage nach Fußballtrikots. Im Logistikzentrum in Rieste in Niedersachsen herrsche „Hochkonjunktur beim Beflocken von Trikots mit Spielernamen“, so eine Adidas-Sprecherin. Je weiter die deutsche Mannschaft, desto größer werde der Effekt der EM auf die deutsche Wirtschaft, sind sich die Experten einig.
Ebay Kleinanzeigen: Deal mit Adevinta genehmigt
Die Übernahme des Kleinanzeigengeschäfts von Ebay durch das norwegische Unternehmen Adevinta kann über die Bühne gehen. Wie das Handelsblatt berichtet, liege die letzte ausstehende Genehmigung von der österreichischen Wettbewerbsbehörde nun vor. Knackpunkt war der Anteil von Ebay an Adevinta. Ebay habe nun zugesagt, seinen Anteil an Adevinta in den kommenden Monaten zu reduzieren. Ebays Anteil – der nach der Übernahme bei 44 Prozent liegt – müsse auf 33 Prozent reduziert werden. Adevinta zahlt für Ebay Kleinanzeigen 2,5 Milliarden Dollar plus 540 Millionen Aktien – Gesamtwert der Transaktion: 13 Milliarden Dollar.
Trotz Datenschutz-Fragezeichen: WhatsApp weiter beliebt
Die Hängepartie um die neuen Datenschutzregeln bei WhatsApp tut dem Facebook-Dienst in Deutschland offenbar nicht wirklich weh. In einer Umfrage im Auftrag der Dpa haben 79 Prozent der Befragten angegeben, WhatsApp weiter zu nutzen, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet. Mehr als die Hälfte (52 Prozent) haben den neuen Datenschutzbestimmungen bereits zugestimmt. Nur 13 Prozent wollen WhatsApp von ihrem Smartphone löschen. Von diesen hatte etwa die Hälfte schon vorher Datenschutzbedenken. Nur zwei Prozent der Nutzer wollen WhatsApp den Rücken kehren, weil viele ihrer Kontakte dies auch tun. Kurios: Fast die Hälfte aller Befragten hat zwar Bedenken, was den WhatsApp-Datenschutz angeht, ein Drittel bleibt aber trotzdem, weil die Kontakte eben nur dort zu erreichen sind.
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