Seit Monaten moniert die deutsche Wirtschaft Lieferengpässe und Materialmangel. Nun zeichnet sich ab, dass die Kosten in die Milliarden gehen dürften: Eine Schätzung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) geht davon aus, dass Lieferengpässe, Lieferverzögerungen und Materialmangel der deutschen Volkswirtschaft im laufenden Jahr rund 25 Milliarden Euro kosten könnten.
Das Bruttoinlandsprodukt dürfte allein dadurch um ein Prozent gedrückt worden sein, heißt es laut Tagesschau in der Studie. „Voraussichtlich werden die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten, erst danach dürfte sich eine deutliche Besserung einstellen“, erklärt Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel.
Wie lange die Situation noch anhalten wird, lasse sich nur schwer abschätzen. Denn die Ursachen für die Engpässe sind vielschichtig: Transportengpässe im Schiffsverkehr und ein gestiegener Bedarf an Vorleistungsgütern wie etwa Halbleitern zählen zu den Gründen. Dazu kommen auch äußergewöhnliche Einzelsituationen wie etwa die Suez-Blockade oder Extremwetterlagen.
Subventionsbetrug nimmt deutlich zu
Die Coronakrise hat dafür gesorgt, dass die Zahl der Wirtschaftsdelikte in Deutschland sprunghaft angestiegen ist. Wie der Spiegel berichtet, habe das Bundeskriminalamt im vergangenen Jahr 7.585 Fälle von Subventionsbetrug registriert. 2019 waren es dagegen nur 318 Delikte gewesen.
Einen Großteil der registrierten Fälle im vergangenen Jahr haben missbräuchlich beantragte Corona-Soforthilfen ausgemacht, erklärte ein BKA-Sprecher. Insgesamt sei hier ein Schaden von 151,3 Millionen Euro entstanden. Auch die Zahl der polizeilich erfassten Fälle von Wirtschaftskriminalität sei erstmals seit 2017 gestiegen: 49.174 Fälle seien registriert worden, was einem Zuwachs von 21,5 Prozent im Jahresvergleich entspreche.
Etsy übernimmt brasilianischen Konkurrenten Elo7
Der US-amerikanische Handmade-Marktplatz Etsy wird den brasilianischen Marktplatz Elo7 übernehmen. Wie Fashion Network berichtet, soll Etsy für die Übernahme des Handmade-Marktplatzes 217 Millionen US-Dollar zahlen. Der Abschluss der Transaktion werde für das dritte Quartal erwartet.
Elo7 hat 1,9 Millionen Käufer, 56.000 aktive Verkäufer und führt rund acht Millionen Artikel in seinem Angebot. „Elo7 ist das ‚Etsy Brasiliens‘, mit einem Zweck und Geschäftsmodell, das unserem eigenen ähnelt“, erklärt Etsy-CEO Josh Silverman. „Diese Transaktion wird uns ein Standbein in Lateinamerika verschaffen, einer wenig durchdrungenen E-Commerce-Region, in der Etsy derzeit keine nennenswerte Kundenbasis hat.“ Elo7 soll nach der Übernahme als eigenständiger Marktplaz unter der Leitung des bisherigen Führungsteams bestehen bleiben.
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