Der Suchmaschinenriese Google hat erneut Probleme mit den Behörden: In Frankreich wurde das Unternehmen von der dortigen Wettbewerbsbehörde nun zu einer Geldstrafe in Höhe von 500 Millionen Euro verdonnert. Hintergrund sind demnach Verstöße gegen mehrere behördliche Anordnungen aus dem vergangenen Jahr, die mit dem sogenannten Leistungsschutzrecht in Verbindung stehen.
Google wird vorgeworfen, unfaire Verhandlungen über potenzielle Zahlungen mit Medien geführt zu haben – dabei ging es um die Frage, wie Google künftig Nachrichten in den eigenen Suchergebnissen anzeigen kann und wie dies vergütet werden soll. Über das Gebaren von Google hatte sich nicht nur die Nachrichtenagentur AFP, sondern auch der französische Verlegerverband APIG beschwert.
Im Rahmen der nun verhängten Strafe kritisierte die Behörde, dass sich die Verhandlungen allein um das Programm Google News Showcase gedreht hätten. „Damit habe Google sich einer Diskussion um die Vergütung der aktuellen Nutzung von Inhalten entzogen, die schon jetzt unter das Leistungsschutzrecht fallen“, schreibt das Fachportal Golem. Auch an anderer Stelle habe Google die Verhandlungen stark eingeschränkt, so die Vorwürfe.
Google ist nun angehalten, den betroffenen Medien und Agenturen ein Vergütungsangebot zu unterbreiten, das im Sinne des Leistungsschutzrechts steht. Weigert sich das Unternehmen, dieser Aufforderung nachzukommen, droht die französische Wettbewerbsbehörde mit Zwangsgeldern, die eine Höhe von bis zu 900.000 Euro pro Tag erreichen können. Google selbst habe sich enttäuscht über die verhängte Strafe gezeigt und kommentierte, dass man „während des gesamten Prozesses in gutem Glauben gehandelt“ habe.
Störung: Comdirect-Kunden sahen fremde Daten
Bei der Commerzbank-Tochter Comdirect ist es offenbar zu einer technischen Störung gekommen, die dazu führte, dass Nutzern des Online-Bankings fremde Daten ausgespielt wurden. Konkret seien Kunden des Bankhauses die Umsätze anderer Kunden ausgespielt worden – und zwar dann, wenn sie den Verlauf ihres Kontos der letzten 30 Tage einblicken wollten, berichtet Spiegel Online mit Verweis auf T-Online: „Hier bekamen sie eine Datei zum Herunterladen angeboten, die die Kontobewegungen einer anderen Person enthielt“, heißt es. Eine direkte Zuordnung der Daten zu konkreten anderen Kunden sei jedoch nicht möglich gewesen, da die angezeigten Umsätze ohne Namen aufgeführt worden seien.
Nachdem Comdirect auf das Problem aufmerksam geworden sei, habe das Unternehmen unverzüglich reagiert und die betroffenen Dienste offline gestellt. Kunden sei die Auskunft gegeben worden, stattdessen auf die hauseigene App zurückzugreifen. Die Lösung des Problem habe sich allerdings schwieriger gestaltet als gedacht, denn nachdem Comdirekt die Dienste zunächst wieder freigeschaltet hatte, sei es erneut zur Anzeige fremder Daten gekommen.
Über den Kurznachrichtendienst Twitter räumte Comdirect den Fehler ein und ließ verlauten, dass man sich bereits mit den zuständigen Behörden in Verbindung gesetzt habe. Die Kunden würden über das Problem informiert.
Der Fehler wurde zwischenzeitlich behoben und an die entsprechenden Behörden gemeldet. Betroffene Kunden werden natürlich informiert. Wir bitten die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen. /JF
— comdirect (@comdirect) July 13, 2021
HelloFresh liebäugelt mit Übernahme
Der Kochboxenversender HelloFresh hat in diesem Jahr offenbar noch so einiges vor. Nachdem sich der Umsatz im Pandemie-Jahr 2020 mit 3,75 Milliarden Euro mehr als verdoppelt hat, soll nun weiter expandiert werden: Wie es bei der InternetWorld heißt, will HelloFresh den australischen Konkurrenten Youfoodz übernehmen und dabei rund 79 Millionen Euro auf den Tisch legen. Auch in Australien erlebe der Markt rund um verzehrfertige Mahlzeiten ein rasantes Wachstum. Youfoodz zeige sich angetan von den Übernahmeplänen.
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