Erst kürzlich haben sich 130 Länder auf eine globale Mindeststeuer geeinigt. Diese soll vor allem Großkonzerne zu mehr Steuergerechtigkeit verpflichten. Doch ausgerechnet Amazon, einer der größten Konzerne der Welt, könnte von einer Ausnahme profitieren. Das glaubt zumindest US-Finanzministerin Janet Yellen. In einem Interview mit dem TV-Sender CNBC sagte sie: „Es hängt davon ab, ob die Firma die Rentabilitätsschwelle erreicht oder nicht, und da bin ich mir nicht sicher“, zitiert der Spiegel.
Die Steuerreform fokussiert neben dem Jahresumsatz der Unternehmen (die angepeilte Grenze von 750 Millionen Euro erreicht Amazon recht locker) auch die Gewinne der Unternehmen. Denn sie sollen dort Steuern zahlen, wo diese Gewinne erzielt werden. Betroffen davon sind Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 20 Milliarden Euro, die eine Gewinnmarge von zehn Prozent des Umsatzes überschreiten. Und genau an dieser Stelle habe Yellen Zweifel.
Amazon hat im ersten Quartal 2021 108,5 Milliarden Dollar umgesetzt, der Nettogewinn betrug 8,1 Milliarden Dollar – also nicht ganz zehn Prozent. 2020 lag die Gewinnmarge bei gerade einmal 6,3 Prozent, so der Spiegel. Von der Gewinn-Säule wäre Amazon damit ausgenommen, grundsätzlich wäre Amazon von der Mindeststeuer wegen des hohen Umsatzes aber weiter betroffen. Die neuen Regeln sollen 2023 in Kraft treten. Die OECD geht bei einer Steuersatz-Untergrenze von 15 Prozent von Mehreinnahmen in Höhe von 126 Milliarden Euro pro Jahr aus. Die europäischen Pläne für eine eigene Digitalsteuer wurden aufgrund der Mindeststeuer vorerst auf Eis gelegt.
Ex-Wirecard-Chef Braun bleibt in U-Haft
Der ehemalige Vorstandschef von Wirecard, Markus Braun, bleibt weiter in Untersuchungshaft. Am Freitag wurde die Fortdauer der U-Haft vom 2. Strafsenat des Oberlandesgerichts München angeordnet, so Heise. Braun befindet sich nun seit mehr als einem Jahr in Untersuchungshaft. Zuvor habe es einen wochenlangen Streit zwischen Staatsanwalt und Brauns Verteidigung gegeben. Haftprüfungen finden alle drei Monate statt. Braun und anderen Wirecard-Führungskräften wird von den Ermittlern gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen.
Homeoffice: Apple bringt Belegschaft gegen sich auf
Das neue Hybrid-Arbeitsmodell von Apple kommt bei den Mitarbeitern offenbar nicht so gut an, vor allem, weil der Konzern sich hier offenbar weniger flexibel zeigt, als man erwarten könnte. Grundsätzlich sei es nun möglich, zwei Tage pro Woche im Homeoffice zu arbeiten – mit Ausnahmegenehmigung. Laut The Verge sind die Hürden für die Arbeit zu Hause aber sehr hoch. Es sei sehr schwer, eine Ausnahmegenehmigung zu erhalten. Apple wolle von behinderten Mitarbeitern Einblicke in Krankenakten haben, die ersten hätten nun bereits mit Kündigung gedroht und teilweise gebe es bereits Anfragen von Konkurrenten, die mit flexibleren Modellen werben. Viele Mitarbeiter fordern nun mehr Flexibilität, Tim Cook pocht aber auf Präsenz. Die persönliche Zusammenarbeit sei „essentiell“.
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