Amazons Geschäft boomt, und ebenso das vieler Marktplatz-Händler. Um diesen Erfolg hat sich ein eigenes neues Geschäftsfeld gebildet: Unternehmen kaufen erfolgreiche Amazon-Händler auf, bündeln die Marken unter einem Dach und entwickeln sie weiter. Die US-Firma Thrasio ist einer der Vorreiter, will nun auch das Europageschäft stärker angehen und hat dafür 500 Millionen Euro investiert. Mit Georg Hesse, dem neuen Vice President für UK und Deutschland, hat Thrasio jetzt einen ausgewiesenen Amazon-Experten an Bord geholt. Hesse gehörte zum Gründungsteam von Amazon Deutschland und war bis 2015 insgesamt 16 Jahre bei dem Online-Riesen, zuletzt als Director Home Living, Home & Major Appliances und Toys.

Warum wollen Amazon-Händler ihr Geschäft aufgeben?

Das US-StartUp Thrasio hat bisher über 6.000 infrage kommende Amazon-Händler für eine Übernahme geprüft und davon etwa 120 gekauft. Infrage kommen FBA-Händler mit mindestens einer Million Euro Umsatz im Monat und sehr guten Bewertungen. Hesse erklärt auch, warum Händler ihr Geschäft trotz des Booms – vor allem in der Coronakrise – verkaufen wollen: „Es kommt ein Punkt bei vielen Verkäufern, wo die sagen: ’Ich gewinne vielleicht leicht an Profits jedes Jahr, aber ich gewinne nicht mehr Lebensqualität. Es wird sehr stressig und auch das Risiko nimmt zu und ich bräuchte jetzt einfach Kapital, um das richtig groß zu machen und dafür brauch ich ein anderes Nervenkostüm oder eine andere Struktur.’“

Im Podcast berichtet er außerdem, woran die Verhandlungen noch scheitern können, was Händler beim Verkauf verdienen können, warum generell Amazons positiver Einfluss unterschätzt wird – und warum seine Job-Bezeichnung nicht ideal ist. 

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