In Hanau im Rhein-Main-Gebiet und in Berlin-Brandenburg werden zwei neue Rechenzentren von Google entstehen. Das hat der Konzern am Dienstag angekündigt. Bis 2030 soll insgesamt eine Milliarde Euro in die beiden Standorte investiert werden. Im Großraum Berlin soll bis 2022 eine ganz neue Cloud-Region entstehen. Man habe eine „sehr, sehr hohe Nachfrage von Unternehmenskunden“ in der Region. „Und je näher wir an diesen Kunden dran sind mit einer Cloud-Region, umso schneller, umso zuverlässiger funktionieren auch die Dienste, die die Google Cloud diesen Unternehmen bietet“, so Philipp Justus, Zentraleuropa-Chef von Google.
Das Rechenzentrum in Hanau befinde sich nur 20 Kilometer vom weltgrößten Internetknoten DE-CIX entfernt. Das Gebäude soll eine Nutzfläche von etwa 10.000 Quadratmetern bekommen und ebenfalls im kommenden Jahr fertiggestellt werden. Um die Cloud-Zentren mit erneuerbaren Energien betreiben zu können, will Google zudem über einen Liefervertrag mit dem Energieversorger Engie den Bau von Windparks und Solaranlagen indirekt finanzieren, so die Tagesschau.
Altmaier: „Starkes Signal“
Mit den neuen Cloud-Regionen sollen sich einerseits die Datenlaufzeiten (Latenzen) für die Kunden reduzieren. Andererseits führt Justus aber vor allem rechtliche Gründe an, weshalb es für deutsche Kunden oft besser sei, Server zu nutzen, die nicht in den USA, sondern in Deutschland stehen. Die Nachfrage nach Cloud-Angeboten wächst stetig und Google zählt zwar schon namhafte Konzerne wie Otto, die Lufthansa oder die Deutsche Bank zu seinen Kunden. CEO Sundar Pichai will den Bereich trotzdem weiter ausbauen, wohl auch mit Blick auf die erfolgreiche AWS-Sparte von Amazon als einem der größten Konkurrenten.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht in der Investitionshöhe von einer Milliarde Euro ein „starkes Signal“ und begrüßt auch den Fokus auf erneuerbare Energien: „Grüne Energie ist längst ein zentraler Faktor für die Standortwahl“, so Altmaier gegenüber der ARD. Zur Partnerschaft mit Engie gehören laut Google eine neue Photovoltaikanlage und die Erhaltung von 22 Windparks. Ab 2022 soll „zu jeder Stunde rund 80 Prozent der an die Google-Infrastruktur gelieferten Energie aus CO2-freien Quellen“ stammen, so Philipp Justus. Bis 2030 soll es dann ausschließlich CO2-freie Energie sein.
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