In der Bundestagswahl 2021 konnte sich die SPD als stärkste Kraft durchsetzen. Die Partei mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz erreichte 25,7 Prozent der Stimmen und legte damit im Vergleich zu 2017 (20,5 Prozent) ordentlich zu. Einen deutlichen Rückgang im Wahlergebnis müssen CDU/CSU nach 16-jähriger Regierungszeit mit Angela Merkel und ihrem neuen Kanzlerkandidaten Armin Laschet hinnehmen: Die Union erhielt insgesamt 24,1 Prozent der Stimmen (2017:32,9 Prozent).
Die Grünen erhielten mit Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock insgesamt 14,8 Prozent, 2017 hatten sie noch nur 8,9 Prozent der Wählerstimmen erhalten. Die FDP konnte ihr Ergebnis ebenfalls von 10,7 in 2017 auf 11,5 Prozent steigern. Die AfD erhielt mit 10,3 Prozent weniger Stimmen als 2017 (12,6 Prozent). Die Linke scheiterte mit 4,9 Prozent an der 5-Prozent-Hürde, erhielt allerdings drei Direktmandate. Die Wahlbeteiligung lag nach Angaben des Bundeswahlleiters bei 76,6 Prozent und damit 0,4 Prozent über dem Wert der letzten Bundestagswahl.
Über Koalition und Kanzlerschaft entscheiden Grüne und FDP
Nun wird es in zahlreichen Gesprächen zwischen den Parteien darum gehen, wer sich in einer Koalition zusammenfinden kann. Eine Mehrheit hätten mehrere Koalitionen, verhandelt wird jetzt wahrscheinlich über eine Ampel-Koalition (SPD, Grüne, FDP) oder eine Jamaika-Koalition (Union, Grüne, FPD). Andere Bündnisse sind zwar möglich, wurden von den Beteiligten aber bereits weitgehend ausgeschlossen. Eine Rot-grün-rote Koalition ist wegen der starken Verluste der Linkspartei nach aktuellem Mandatsstand nicht möglich. Der Weg zu einer Koalition dürfte lang werden. Nach der letzten Wahl dauerten die sogenannten Sondierungsgespräche fast vier Monate. Die darauffolgenden Koalitionsverhandlungen zwischen SPD und CDU/CSU dauerten dann noch einen weiteren Monat.
Teil dieser kommenden Verhandlungen wird auch sein, welche Inhalte es aus den Wahlprogrammen der Parteien in einen Koalitionsvertrag schaffen. Wir haben die verschiedenen Parteipositionen aus den Programmen schon in unserer Analyse der 50 wichtigsten Themen für den Online-Handel übersichtlich zusammengestellt.
Wenn lediglich E-Commerce-Anbieter hätten wählen dürfen, hätte man hauptsächlich auf die FDP gesetzt – wie eine Sonntagsfrage des Portals Billbee vorab ergab: Demnach hätten ein Drittel (32 Prozent) der E-Commercler die FDP gewählt.
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