Während der Coronapandemie im vergangenen Jahr hat die Bedeutung des Online-Handels unbestritten weiter zugenommen. Europäische E-Commerce-Anbieter erreichten zusammen einen Unternehmenswert von insgesamt 757 Milliarden Euro – 10 Prozent mehr als noch 2019, zeigt der European Ecommerce Report 2021. Das schlägt sich auch in der Anzahl der Online-Shopper nieder: Ihr Anteil stieg von 66 Prozent in 2019 auf nunmehr 71 Prozent.
Der größte Anteil am europäischen E-Commerce-Umsatz konnte in Westeuropa mit 64 Prozent erreicht werden, auf Südeuropa entfallen 16 Prozent des Gesamtumsatzes. Das Wachstum in der Branche wurde durch die Pandemie allerdings teilweise auch etwas gebremst und fiel etwas geringer als noch im Vorjahr aus. Grund waren weniger Online-Verkäufe im Tourismus- und Dienstleistungssektor. Besonders zulegen konnte allerdings der E-Commerce in Osteuropa, hier wurde eine Wachstumsrate von 46 Prozent verzeichnet, in Westeuropa blieb sie mit 4 Prozent eher auf einem moderaten Niveau.
„Der E-Commerce hat sich als außerordentlich gut geeignet erwiesen, die Digitalisierung des Einzelhandels zu erleichtern und ein nahtloses Einkaufserlebnis für die Verbraucher zu schaffen. Physische Geschäfte haben neue Online-Verkaufskanäle erschlossen, KMU konnten über den E-Commerce neue Märkte erschließen, und Händler haben zunehmend Omnichannel-Commerce-Lösungen wie Click-and-Collect eingeführt, um den sich ständig ändernden Gesundheitsanforderungen und Verbraucherbedürfnissen gerecht zu werden“, resümiert Luca Cassetti, Generalsekretär von Ecommerce Europe.
Die Pandemie habe die hohe Bedeutung des Online-Handels bewiesen. Cassetti zufolge gebe es allerdings noch einiges zu tun: „Die politischen Entscheidungsträger müssen das Potenzial des digitalen Handels erkennen und mehr in neue Technologien und digitale Kompetenzen investieren und gleichzeitig einen harmonisierten, kanalneutralen und zukunftssicheren Rechtsrahmen schaffen“, so seine Forderung.
Chinesische Stromkrise führt zu Lieferengpässen
In diesem Jahr könnten neue iPhones womöglich nur knapp unter dem Weihnachtsbaum landen. So gefährden Lieferengpässe derzeit die Produktion bei Apple oder auch Tesla. Grund ist die Stromknappheit in China, die seit mehreren Wochen die dortige Herstellung hemmt. Tesla- und Apple-Zulieferer mussten diese in einigen chinesischen Werken aussetzen, da der Energieverbrauch politisch begrenzt worden sei, berichtet Heise. Demnach hätte ein Hersteller von Lautsprecher-Teilen fürs iPhone aktuell eine fünftägige Produktionspause einlegen müssen.
Daneben seien auch weitere chinesische Unternehmen betroffen, die wegen der Stromkrise nicht produzieren könnten, darunter fallen auch Stahl-, Aluminium- und Zementindustrie sowie Hersteller von Chemikalien, Farbstoffen, Möbeln und Sojamehl.
Google wehrt sich gegen Rekordstrafe
Bereits 2018 hatte die EU-Kommission eine Kartellstrafe in Rekordhöhe gegen Google verhängt: 4,3 Milliarden Euro soll der Online-Riese wegen Missbrauchs seiner Marktmacht zahlen. Konkret ging es darum, dass User bei Android zur Nutzung von Google-Diensten ein komplettes Paket von mehreren Apps herunterladen müssten und nicht die Auswahl einzelner Anwendungen möglich sei.
Bereits damals hatte der Suchmaschinen-Konzern angekündigt, die Strafe anfechten zu wollen und verweist nun im Zuge einer fünftägigen Anhörung vor dem EU-Gericht in Luxemburg auf den Konkurrenten Apple: „Die Kommission hat die Augen vor der wahren wettbewerbsrechtlichen Dynamik in dieser Industrie verschlossen - der zwischen Apple und Android", so Google-Anwalt Matthew Pickford laut Onvista. Android sei ein Paradebeispiel für funktionierenden Wettbewerb, Googles Bedeutung werde überschätzt, heißt weiter. Kommissionsanwalt Nicholas Khan erklärte, dass Apples Betriebssystem iOS im Vergleich zu Android einen kleineren Marktanteil ausmache, während Googles Vorgehen gleichzeitig gezielt Wettbewerber ausgeschlossen haben soll.
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