Zwei Trends, die im Lebensmittelgeschäft mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind, sind das Unverpackt-Konzept sowie Schnelllieferdienste. Das Berliner StartUp Alpakas verknüpft diese nun und liefert nachhaltig verpackte Lebensmittel per Lastenrad aus. In einer ersten Finanzierungsrunde konnte das StartUp immerhin einen einstelligen Millionenbetrag einsammeln, so berichtet Capital. Anders als Gorillas, Flink und Co. setzt Alpakas dabei weniger auf Geschwindigkeit und stattdessen mehr auf Nachhaltigkeit.
„Wir glauben, dass der Unverpackt-Ansatz im Liefergeschäft besser funktioniert als im Laden“
Zunächst bietet Alpakas seine 500 Produkte nur für Berliner Kunden an. Das Unternehmen verspricht aber in seiner Pressemitteilung, auch weitere Standorte zu planen. Die Lebensmittel werden dabei entweder in Mehrweggläsern, Jutebeuteln oder in kompostierbarer Verpackung geliefert. Hierfür füllten die Mitarbeiter in der Woche vor Geschäftsstart allein 4.000 Gläser ab, erzählte Mitbegründer Antony Roczek im Interview gegenüber Capital.
Die Waren bezieht das Unternehmen dabei in Großgebinden und füllt diese eigenhändig ab. „Wir glauben, dass der Unverpackt-Ansatz im Liefergeschäft besser funktioniert als im Laden“, sagt Roczek. Denn im Gegensatz zum Unverpackt-Laden, nimmt sein Lieferdienst den Kunden das schleppen und ausspülen der Gläser ab. Die Pfandgläser werden dabei von den Fahrradkurieren gegen eine Gebühr von 50 bis 80 Cent wieder eingesammelt und weiterverwendet.
Von der Produktauswahl her konzentriert Alpakas sich dabei, vergleichbar mit anderen Unverpackt-Geschäften, zunächst auf Trockenwaren und frisches Obst und Gemüse. Milchprodukte seien auch dabei und werden von lokalen Händlern bezogen. Auf Fleisch wird dagegen zunächst verzichtet da sich hier die Problematik der Kühlkette noch stellt. „Ein Einkauf auf alpakas soll sich anfühlen wie auf dem Wochenmarkt: nachhaltige, saisonale und lokale Produkte, enge Beziehungen zu den Herstellenden und Bio-Qualität“ so Geschäftsführer Simon Chorzelski in der Pressemitteilung.
Weniger Druck für Mitarbeiter.
Das Lieferkonzept von Alpakas entschleunigt vor allem den Arbeitsalltag der Mitarbeiter. Bestellungen, die bis 17 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag ausgeliefert. Am Wochenende ist Bestellschluss bereits 8 Uhr morgens. Die Fahrer sind mit elektrischen Lastenrädern inklusive Fahrerkabine ausgestattet und fahren auf vorab definierten Routen durch ihren jeweiligen Bezirk. Damit sind die Fahrer zeitlich entlastet und fahren gleichzeitig sicherer und wettergeschützt.
Wie Chorzelski außerdem gegenüber Capital beteuerte, werden die Fahrer über Mindestlohn bezahlt. Damit hebt sich das Unternehmen deutlich von Gorillas ab, welches insbesondere häufig auf Grund seiner Arbeitsbedingungen und wieder und wieder Negativschlagzeilen macht.
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