Medienberichte, dass Twitter-Gründer und -CEO Jack Dorsey vor dem Rücktritt stehe, haben sich bewahrheitet: Der 45-Jährige und Twitter selbst haben mittlerweile die Echtheit der Meldung bestätigt, berichtet t3n. Dorsey gibt den Chefposten mit sofortiger Wirkung an Parag Agrawal weiter, heißt es. Agrawal war bisher Technikchef bei Twitter und drückte seinem Vorgänger seinen tiefsten Dank für das Vertrauen aus. Die Börse reagierte positiv auf die Entscheidung: Die Twitter-Aktie stieg infolge der Nachricht über den bevorstehenden Rücktritt um fast elf Prozent an.
Deshalb tritt Dorsey zurück
Jack Dorsey erklärte in seinem Statement, dass er am Montagabend über Twitter verbreitete, dass er die Entscheidung aus freien Stücken getroffen habe. Es sei „natürlich eine schwierige“ Entscheidung gewesen, bekräftigte Dorsey. Er begründete seinen Entschluss damit, dass die Unternehmensführung durch den Gründer in seinen Augen „enorm einschränkend und ein Ausgangspunkt für Scheitern“ sei. Deshalb habe der 45-Jährige daran gearbeitet, dass Twitter sich von seinen Gründern lösen könne. Nun sei die richtige Zeit gekommen.
not sure anyone has heard but,
— jack (@jack) November 29, 2021
I resigned from Twitter pic.twitter.com/G5tUkSSxkl
Dorsey stand im Konflikt mit Großaktionären
Dorsey werde noch bis etwa Mai im Vorstand mitarbeiten, um einen sauberen Übergang zu gewährleisten. Danach will er das Unternehmen vollständig verlassen. Für den scheidenden Twitter-Chef dürfte es auch ein Befreiungsschlag sein. So hatte Dorsey schon länger mit Großaktionären zu tun, die seine Position anzweifelten, weil er neben Twitter auch den Zahlungsdienstleister Square führt. Die Spannungen zwischen Dorsey und einigen Mitgliedern des Aufsichtsrats nahmen immer stärker zu – auch weil der CEO seine Firmen halbjährlich von Afrika aus leiten wollte.
Zuletzt war dem Twitter-Management ein ambitioniertes Zahlenziel aufgedrückt worden. Der neue Twitter-Chef Agrawal bezeichnete die Wachstumsziele als „mutig und kraftvoll, aber jedenfalls richtig“. Dorseys Rücktritt scheint damit zwar „aus freien Stücken“, aber eben doch nicht ganz freiwillig erfolgt zu sein.
Kommentar schreiben