In Deutschland wird heftig über eine Impfpflicht diskutiert, Google will sie nun offenbar selbstständig einführen. Aus internen Dokumenten des Konzerns gehe hervor, dass Mitarbeiter aufgefordert werden, sich an die Impf-Richtlinien zu halten. Andernfalls drohe eine Gehaltskürzung oder gar die Entlassung. Die Mitarbeiter sollen, so berichtet es CNBC, ihren Impfstatus angeben und die entsprechenden Nachweise hochladen – dies gelte auch im Homeoffice. Nur wer sich aus religiösen oder medizinischen Gründen nicht impfen lassen kann, könne sich auf eine Ausnahmeregelung berufen.
Wer die Vorschriften bis zum 18. Januar 2022 nicht eingehalten habe, werde zunächst für einen Monat in „bezahlten Verwaltungsurlaub“ geschickt. Wer sich auch dann nicht impfen lässt, werde danach bis zu sechs Monate in „unbezahlten Privaturlaub“ versetzt. Verweigert man auch weiterhin die Impfung, folge darauf die Kündigung. US-Präsident Biden hat Firmen mit mehr als 100 Mitarbeitern dazu verpflichtet, sicherzustellen, dass bis zum 18. Januar 2022 alle Mitarbeiter geimpft sein müssen – oder alternativ regelmäßige Corona-Tests durchgeführt werden.
„Jeder, der ein Google-Gebäude betritt, muss vollständig geimpft sein oder über eine genehmigte Unterkunft verfügen, die es ihm erlaubt, vor Ort zu arbeiten“, heißt es dazu von Google. Regelmäßiges Testen sei keine valide Alternative zur Impfung, stellt das Unternehmen gegenüber den Mitarbeitern klar. Google steht klar hinter der Impfung, in Mitarbeiterkreisen wird das aber nicht nur mit Wohlwollen aufgenommen. Mehrere hundert Google-Angestellte haben ein Rundschreiben unterzeichnet, das sich gegen die Impfpflicht im Unternehmen stellt.
Corona-Ausbruch: China macht mehr als 20 Firmen dicht
China geht rigoros gegen Corona vor und reagiert schon auf kleine Ausbrüche unnachgiebig. Nachdem in der Provinz Zhejiang – eines der wichtigsten Wirtschaftszentren Chinas – ein neuer Corona-Ausbruch registriert wurde, haben die Behörden die Schließung von zahlreichen Unternehmen angeordnet. Mehr als 20 börsennotierte Firmen haben mitgeteilt, ihre Produktion in der Provinz vorübergehend einzustellen, wie der Spiegel berichtet. Betroffen seien unter anderem Chemieunternehmen, Pharmafirmen und Maschinenbauer. In der ostchinesischen Provinz wurden seit dem 5. Dezember etwa 200 Neuinfektionen nachgewiesen. Landesweit meldete China am Dienstag 51 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: In Deutschland waren es am heutigen Mittwoch 51.301.
Corona trifft Unternehmen teilweise hart
Laut einer Nord/LB-Analyse setzt die anhaltende Corona-Pandemie Unternehmen in Niedersachsen unterschiedlich hart zu. Insgesamt verzeichneten die 100 größten Unternehmen des Bundeslandes 2020 einen Umsatzrückgang von elf Prozent. Gleichzeitig ging die Mitarbeiteranzahl zurück. „Das ist angesichts des wirklich dramatischen Einbruchs der gesamtwirtschaftlichen Aktivität im Jahr 2020 schon fast ein moderater Rückgang“, so Nord/LB-Chefvolkswirt Christian Lips laut NDR. Nord/LB gibt jährlich ein Ranking der 100 größten Unternehmen Niedersachsens heraus. Angeführt wird die Liste wie in den Vorjahren von Volkswagen. Der Autobauer erwirtschaftet mehr als die Hälfte des Umsatzes der Top 100.
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