Bundesfinanzminister Christian Lindner will Teile des Steuerrechts reformieren. Die Erstellung ihrer Steuererklärung müsse einfacher werden, erklärte der FDP-Politiker, und das sogar recht zügig: „Wir leiten jetzt die erforderlichen Schritte ein, um diese Erleichterung schnellstmöglich in die Praxis zu bekommen“, sagte er gegenüber der Funke Mediengruppe laut FAZ. Konkret sollen Daten, die den jeweiligen Ämtern bereits vorliegen, schon in der Erklärung vorausgefüllt sein. Dadurch könnten sich die Erstellenden ein längeres Suchen nach jeder einzelnen Information in den eigenen Unterlagen ersparen.
Darüber hinaus soll auch die Arbeit im Homeoffice ein stets absetzbarer Posten werden. Lindner zufolge sei es „denkbar, dass wir aus der Ausnahmeregel eine dauerhafte Regel machen“. Wer zu Hause kein eigenes Arbeitszimmer habe, kann für 2021 pro Heimarbeitstag pauschal fünf Euro, maximal 600 Euro, absetzen.
Auch soll es im Steuerrecht Anpassungen zur „Ausgestaltung der Steuerklassen zugunsten von Frauen“ geben, so der Minister. Genauer gehe es um das Thema Ehegattensplitting, also steuerliche Vorteile für den Partner, der deutlich besser verdient. Die Regelung trage dazu bei, die Rückkehr von Frauen aus Mini- bzw. Teilzeitarbeit in die Vollzeitbeschäftigung weniger attraktiv zu gestalten.
Coronakrise trifft Wirtschaft erneut stark
Das zweite Weihnachtsfest in der Pandemie, mitten in der vierten Coronawelle und im Angesicht der Omikron-Virusvariante, sowie die weiter anhaltenden Lieferengpässe sorgen unter den deutschen Managerinnen und Managern für eine schlechte Stimmung: Der Ifo-Geschäftsklimaindex ging im Dezember auf 94,7 von 96,6 Punkte im Vormonat zurück, er sank damit den sechsten Monat in Folge, wie die Erhebung des Münchner Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) unter 9.000 Führungskräften zeigt. Insgesamt bewerteten die Führungskräfte die Lage ihrer Unternehmen deutlich skeptischer und seien auch für die Zukunft pessimistischer.
„Die verschärfte Pandemielage trifft konsumnahe Dienstleister und Einzelhandel hart“, so Ifo-Präsident Clemens Fuest dem Manager-Magazin zufolge. Demnach hätten etwa 82 Prozent der Einzelhandelsgeschäfte Lieferengpässe beklagt, wegen der Corona-Auflagen komme weniger Kundschaft. Restaurants und Hotels hätten über die Hälfte weniger Umsätze erzielt.
Online-Supermarkt Getnow liefert nicht mehr
Am 17.12. hat der Potsdamer Online-Supermarkt Getnow seine vorerst letzte Lieferung ausgefahren. Der Betrieb werde hierzulande eingestellt – man pausiere das Modell aufgrund fehlender Skalierungsmöglichkeiten, meldet W&V mit Verweis auf Angaben des Geschäftsführers Raik Scheffler. Die Angestellten würden zu großen Teilen weiter in der Unternehmensgruppe beschäftigt werden. Zunächst wolle man „Interessenten auf dem deutschen Markt Expertise für die E-Food-Branche als Dienstleistung“ anbieten. Wann Getnow in Deutschland wieder startet, ist nicht bekannt.
Anders als Express-Lebensmittellieferdienste wie Gorillas oder Getir hatte das Unternehmen hierzulande keine eigenen Lager, sondern arbeitete mit Metro-Standorten und lieferte mit Hilfe von DHL. In Osteuropa, wo man ähnlich wie die Expressdienste operiere, werde das Modell unter dem Namen „getnow x“ indes weitergeführt.
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