Die Bemühungen der US-Regierung, Facebook zu zerschlagen, haben eine wichtige Hürde genommen: Die Wettbewerbsklage ist im zweiten Anlauf von einem Gericht in Washington, D.C., zugelassen worden, berichtet der Spiegel. Die US-Kartellbehörde FTC (Federal Trade Commission) wirft Facebook – mittlerweile in Meta umbenannt – vor, eine Monopolstellung im Markt für Online-Netzwerke zu haben. Durch die Übernahme von WhatsApp und Instagram habe Facebook dieses Monopol auf unlautere Weise schützen wollen, heißt es weiter.
Deshalb will die FTC erreichen, dass die Übernahmen wieder rückgängig gemacht werden. Eine erste Klage hatte die Behörde im Dezember 2020 eingereicht, war damit aber gescheitert. Der zuständige Richter James Boasberg hatte diese Klage im vergangenen Sommer abgelehnt, weil die Argumentation der Kartellwächter in seinen Augen unzureichend gewesen sei. Bei der nachgebesserten Klage lieferte die FTC mehr Argumente, die die Monopolstellung von Facebook belegen sollen.
Ein Sprecher des Facebook-Konzerns Meta zeigte sich Medienberichten zufolge zuversichtlich, dass die Tatsachen die Vorwürfe widerlegen würden. Der Konzern argumentiert, dass die Investitionen in WhatsApp und Instagram gut für den Wettbewerb gewesen seien.
Eine schnelle Entscheidung wird aber wohl nicht fallen: Wie Heise Online berichtet, wagte Boasberg bisher keine Prognose über den Verlauf des Verfahrens. Die FTC müsse ihre Vorwürfe stichhaltig begründen. Das Verfahren könnte Jahre in Anspruch nehmen.
Rossmann baut seine Online-Sparte aus
Die Drogeriekette Rossmann wächst online stark: In den vergangenen zwei Jahren haben sich die Umsätze in diesem Geschäftsbereich verdoppelt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. Bis Anfang 2021 hatte Rossmann allerdings noch Verluste im Online-Bereich gemacht. „Wir machen hier noch Verluste – keine hohen zwar, und wir bauen das weiter aus, sind aber vorsichtig“, erklärte Dirk Roßmann im Frühjahr der Deutschen Presse-Agentur.
Insgesamt konnte Rossman seinen Umsatz im vergangenen Jahr um 8,1 Prozent auf 11,1 Milliarden Euro steigern, wie das Unternehmen aufgrund vorläufiger Zahlen mitteilte. In diesem Jahr will das Unternehmen 200 neue Standorte eröffnen – 70 davon in Deutschland. Angaben zum Gewinn machte Rossmann in der aktuellen Mitteilung nicht.
Handel: Jeder vierte Angestellte arbeitet zu Niedriglohn
Einige Unternehmen im Online-Handel, allen voran die Gig-Economy, sehen sich immer wieder mit dem Vorwurf schlechter Arbeitsbedingungen konfrontiert. Vor allem das Gehaltsniveau wird regelmäßig kritisiert. Im stationären Handel ist die Lage allerdings wohl kaum besser, wie eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung laut Internet World zeigt.
Demnach bekommt jeder vierte Mitarbeiter im Handel (24,9 Prozent) Mindestlohn. Damit arbeiten überdurchschnittlich viele Menschen im Handel zu Niedriglohn – über alle Berufsgruppen hinweg liegt die Quote der Studie zufolge bei 19 Prozent. Es gebe allerdings Grund zur Hoffnung: Insgesamt sei der Anteil der Niedriglohnverdiener 2020 leicht zurückgegangen. Zudem sei die geplante Anhebung des Mindestlohns „sicherlich ein Schirtt in die richtige Richtung“, so WSI-Forscher Helge Emmler.
Kommentar schreiben