Dazn verdoppelt Preise – und erntet Shitstorm

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Dazn hat angekündigt, die Preise für seinen Dienst zu erhöhen. Der Sport-Streaming-Anbieter, der mit Übertragungen der Bundesliga und UEFA Champions League sowie NFL, NBA oder auch Australien Open die Herzen sportbegeisterter Fans höherschlagen lassen will, sieht sich nun allerdings vielen unzufriedenen Kundenstimmen ausgesetzt.

Das Unternehmen gab am Dienstag die Preiserhöhung über den Kurznachrichtendienst Twitter bekannt. Die veränderten Preise gelten für Neukunden bereits ab dem 1. Februar 2022, wobei besonders die Höhe der Preisentwicklung ins Auge fällt: Kostete das monatlich kündbare Monatsabo bislang noch 14,99 Euro, schlägt dieses künftig mit 29,99 Euro zu Buche. Die Kosten für das Jahresabo steigen bei einmaliger Zahlung von 149,99 Euro auf 274,99 Euro. Zahlt man das Jahresabo monatlich, müssen Kunden 24,99 Euro pro Monat einrechnen.

Am 01.02. erhöhen wir die Preise für neue und wiederkehrende Abonnenten. Fans mit einer aktiven #DAZN-Mitgliedschaft sind von dieser Änderung bis 31.07. nicht betroffen! Wenn ihr noch kein DAZN-Abo habt, könnt ihr bis zum 31.01. eins für 14,99€/Monat (149.99€/Jahr) abschließen. pic.twitter.com/1hWZ29NaJs

— DAZN DE (@DAZN_DE) January 25, 2022

Änderungen nur für Nutzer in Deutschland

Dazn wies darauf hin, dass bisherige Abonnenten bis zum 31.07.2022 nicht betroffen seien. Außerdem gelte die Neuerung ausschließlich für den deutschen Raum. „Die Schweiz, Luxemburg und Liechtenstein sind von dieser Preisanpassung nicht betroffen“, heißt es in einer weiteren Erklärung bei Twitter. Wie ab dem 1. August mit bestehenden Kunden verfahren wird, stehe offenbar noch nicht ganz fest. Auf Nachfrage eines Mitglieds blieb der Dienst eine konkrete Antwort schuldig und bat um „etwas Geduld, bis wir euch mehr sagen können“. Man wolle sich spätestens 30 Tage vor Ablauf melden, um die Kunden entsprechend zu informieren.

Nach eigenen Aussagen habe Dazn gerade mit Blick auf das wertige Portfolio einen sehr preiswerten Start in die Saison hingelegt – dies habe man ermöglicht, um sportbegeisterten Fans ein Kennenlernangebot zu machen. Die Anhebung der Preise sei aufgrund steigender Kosten für Rechte und Inhalte nötig und werde darüber hinaus „dem tatsächlichen Wert unseres Portfolios“ gerecht.

Fans wünschen sich gesplittete Abos

Unter dem Tweet von Dazn gibt es bereits mehr als 3.000 Kommentare zur Preiserhöhung. Viele Kunden beklagen dabei die Höhe der Anpassung und drohen teilweise mit Kündigung.

Wenn man jetzt innerhalb eines Jahres einen so drastischen Schritt mit dieser Verdoppelung setzt beim Preis, dann sollte man aber zumindest eine gewisse Preisgarantie abgeben damit dieser so schnell nicht mehr steigen wird. Der Kunde braucht auch eine gewisse Planbarkeit.

— ViscaBarca1899 (@mes_que_un_klub) January 25, 2022

Das heißt dann also, zur neuen Saison gibt es kein DAZN mehr. 14,99€ sehe ich ein, selbst 19,99€ hätte ich mir noch gefallen lassen. Aber 100% Aufschlag, so aus dem nichts, ist zu viel für mich.

— Eddy (@EddyKator) January 25, 2022

Mit der Preiserhöhung, die es vor kurzem schon gab, wäre das eine Verdoppelung. Dann solltet ihr aber auch schreiben, was die Kunden denn als Gegenleistung erhalten. Denn ansonsten ist diese Erhöhung eine Frechheit in meinen Augen.

— Christian (@psymoon2705) January 25, 2022

Wo liegt der Mehrwert für Kunden bei dieser Preiserhöhung?
Euch fliegen mit der EL sogar noch Rechte weg.
Also, noch einmal die Frage: Was ist der Mehrwert, der eine solche Preissteigerung rechtfertigt?

— Beate Geibel 🦁🏳️‍🌈 (@beategeibel66) January 25, 2022

https://t.co/bqQUYoP5zg

— Borcestersauce (@pape_razzo) January 25, 2022

Also 100% Aufschlag ist definitiv zu viel. Sowas habe ich noch nie bei einem Streamingdienst gesehen. Erst recht wenn man bedenkt dass ihr keine Premiere League im Angebot habt und die für mich wichtigen UFC Rechte aktuell in der Schwebe hängen soweit ich weiß.

— Achim (@Achim56599604) January 25, 2022

In vielen Kommentaren wird allerdings auch der Ruf nach einer neuen Streaming-Strategie von Dazn laut. So fordern einige Nutzer, das Angebot nach Sportarten zu splitten und Kunden einen geringeren Preis für kleinere Pakete anzubieten, etwa nur für Fußball oder nur für US-Sport.

Eventuell, wäre es ja möglich ab dem 31.7. diverse Mitgliedschaften zu angepassten Preisen anzubieten. Ich könnte gerne auf den ganzen Fußballblödsinn verzichten, würde aber gerne den US Sport weiter ansehen.

1/2

— Doc Heisenberg (@rugbyolli) January 25, 2022

Ihr solltet mehrere Preis-Pakete anbieten. Wieso soll jemand, der z.B. nur 🏀 schaut den vollen Preis (in erste Linie wegen ⚽️) zahlen?
Oder jemand der nur Darts schaut, falls das überhaupt noch bei Euch zu sehen ist. Eure Kommunikation zu solchen Themen ist echt schlecht leider!

— FohlenDevil (@WannabeBone) January 25, 2022

Liebes #DAZN Team,
da ich 0,00% Fußballfan bin und mich ausschließlich für American Football interessiere, ist ein #preiserhoehung um 100% für mich nicht tragbar. So bekommt #ENDZN einen finalen Charakter für mich.

— Dresen (@Dresen040) January 25, 2022

Zumindest gibt es allerdings auch vereinzelte Nutzer, die die Preisanpassung verstehen und darauf verweisen, dass Streaming-Angebote eben auch ihren Preis haben:

Ich verstehe die Aufregung nicht. #DAZN erhöht die Preise. Fair enough. Jedem steht es frei zu kündigen. Keiner von uns hat ein Recht auf Bundesliga für 9,99 € im Monat. Es wird auch keiner gezwungen 29,99 € zu bezahlen. Jeder darf entscheiden, ob es ihm oder ihr das wert ist.

— Marco Bamberg (@MarcoBamberg) January 25, 2022