„Menschen und Betriebe müssen in der Corona-Krise entlastet werden“ twitterte Christian Lindner gestern und stellte damit ein neues Maßnahmen-Paket vor. Dieses muss zunächst noch durch die Koalitionspartner bestätigt werden, bevor am 16. Februar im Bundeskabinett eine Entscheidung getroffen werden soll. Sollte der Vorschlag angenommen werden, gingen dem Staat laut Finanzexperten bis 2026 insgesamt rund elf Milliarden Euro Steuereinnahmen verloren, berichtet das Handelsblatt.
Fristverlängerung für Steuer-Erklärungen
Neben den konkreten steuerlichen Entlastungen wird Steuerzahlern, die mit einem Steuerberater zusammen arbeiten, eine Fristverlängerung für die Abgabe der Steuer-Erklärungen in Aussicht gestellt. Für Steuer-Erklärungen zum Jahr 2020 gibt es hierbei zusätzlich drei Monate, für die Erklärungen zum Jahr 2021 sollen es sogar vier Monate werden. Doch auch die Menschen, die sich nicht durch einen Steuerberater beraten lassen, bekommen zwei Monate Aufschub für die Steuer-Erklärungen 2021 und 2022.
Zwei weitere besonders arbeitnehmerfreundliche Punkte sind die Verlängerung der Homeoffice-Pauschale bis Ende 2022 sowie die steuerlichen Zuschüsse zum Kurzarbeitergeld bis Ende März 2022. Arbeitgeber, welche ihre Mitarbeiter darüber hinaus mit einem Corona-Bonus zusätzlich entlohnen möchten, können dies weiterhin mit bis zu 3.000 Euro steuerfrei tun.
Kritik der Koalitionspartner
Ein weiterer Punkt der von Lindner vorgeschlagenen Maßnahmen trifft bei den Koalitionspartnern jedoch auf Kritik. So soll die Verlängerung der degressiven Abschreibung für bewegliche Wirtschaftsgüter Unternehmen zwar helfen, durch Neuanschaffungen das eigene Wachstum wieder anzukurbeln. Grünen-Sprecherin Katharina Beck kritisiert hieran aber die enormen Kosten: „Auch die degressive Abschreibung fortzuführen, wie nun vom Bundesfinanzministerium vorgeschlagen, würde den Haushalt mit knapp zehn Milliarden Euro über die nächsten vier Jahre zusätzlich belasten“, wird sie vom Handelsblatt zitiert. Diese hohen Kosten gefährden dabei vor allem den durch den Koalitionsvertrag festgehaltenen Plan, durch Superabschreibungen in Zukunft Investitionen in Klimaschutz und Digitalisierung zu fördern.
Alles in allem stellen die von Lindner erarbeiteten Maßnahmen ein teures Staatsvorhaben dar. Finanzexperten des Finanzministeriums berechneten, dass dem Staat kalkuliert auf zwölf Monate eine Summe von 2,6 Milliarden Euro entgeht. Auf die Jahre 2022 bis 2026 berechnet wären dies rund elf Milliarden Euro, bevor mit spürbaren positiven Auswirkungen der Maßnahmen zu rechnen sei.
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Ich weiß nur von 1500€.
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Antwort der Redaktion
Lieber Herr Hoppel,
die 3.000 Euro sind Teil des von Herrn Lindner vorgeschlagenen Maßnahmenpakete s und entsprechen damit noch nicht der aktuell geltenden Regelung. Aktuell dürfen, wie Sie bereits richtig erwähnten, Boni von 1.500 Euro steuerfrei ausgezahlt werden.
Beste Grüße
die Redaktion
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