Zum Beginn des neuen Jahres ist die Zahl der Arbeitnehmer in Deutschland, die sich in Kurzarbeit befinden, deutlich angestiegen. Nach aktuellen Informationen des Münchner Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) lag der Wert im vergangenen Dezember noch bei rund 780.000 Kurzarbeitern und stieg dann im Januar 2022 auf rund 900.000 Menschen. Das entspricht einer deutlichen Steigerung von knapp einem Viertel. Neben dem Gastgewerbe sei vor allem auch der Einzelhandel von dieser Entwicklung betroffen.
Industrie zeigt positiven Trend
„Im Gastgewerbe sind laut Ifo-Schätzung derzeit 240.000 Menschen und damit fast ein Viertel der Beschäftigten in der Branche in Kurzarbeit – im Dezember waren es noch 90.000 gewesen. Im Einzelhandel stieg die Zahl um 45.000 auf 120.000 Beschäftigte“, heißt es in einer dpa-Meldung beim Modeportal FashionUnited. Entgegen dem Trend sind die Zahlen im Industrie-Sektor hingegen rückläufig und sanken von 285.000 im Dezember auf 218.000 im Januar. Als Grund sehen die Experten die steigende Verfügbarkeit von Vorprodukten, die in der Branche benötigt werden.
Grundlage der Kurzarbeiter-Zahlen des Ifo-Instituts sind nicht nur eigene Umfragen, sondern auch Zahlen, die die Bundesagentur für Arbeit zur Verfügung stellt. Eine endgültige Zahl der tatsächlichen verzeichneten Kurzarbeiter wird vonseiten der Arbeitsagentur immer erst verzögert veröffentlicht.
Rückgang der Kurzarbeiter-Zahlen hat sich wieder umgekehrt
Die Corona-Pandemie hatte einen massiven Anstieg der Kurzarbeit in Deutschland zur Folge: Im April 2020 waren aufgrund der pandemischen Entwicklung mehr als sechs Millionen Arbeitnehmer betroffen. In den ersten beiden Monaten 2021 lag die Zahl bei rund drei Millionen Menschen. Während der Wert danach zunächst sank, ist seit November wieder ein Anstieg zu verzeichnen.
Kommentar schreiben