Die Investmentgesellschaft EMZ Partners, welche Ankerkraut seit 2020 begleitete, verkündete heute in einer Pressemitteilung das Ende der Beteiligung. Die Anteile wurden dabei an den internationalen Lebensmittelkonzern Nestlé verkauft. Für den deutschen Ableger von EMZ Partners stellt der Verkauf den ersten Exit dar. Über die Höhe der Transaktion, welche derzeit noch durch die kartellrechtlichen Aufsichtsbehörden geprüft wird, sind keine weiteren Details bekannt.
Gründer bleiben weiterhin beteiligt
Die Marke Ankerkraut bietet Gewürze sowie Gewürzmischungen ohne künstliche Zusatzstoffe und in nachhaltigen Glasflaschen. Das Konzept konnte 2016 Investor Frank Thelen in der „Höhle der Löwen“ überzeugen. Seitdem konnte das Unternehmen sich im E-Commerce sowie im stationären Handel erfolgreich etablieren. 2020 stieg EMZ Partners ein und half das Unternehmen weiter zu einer der führenden Gewürzmarken der DACH-Region auszubauen.
Die nun verkündete Übernahme durch den Großkonzern Nestlé zielt in erster Linie auf internationales Wachstum ab. Die Ressourcen, das Vertriebsnetz und nicht zuletzt die Branchenexpertise des Konzerns bieten Ankerkraut dabei deutlich mehr Möglichkeiten zum Wachstum. „Wir sind sehr stolz darauf, Nestlé als strategischen Partner an Bord zu haben, und freuen uns über unser gemeinsames Ziel, Ankerkraut auf die nächste Stufe zu heben“, kommentiert Stefan Lemcke, Mitbegründer von Ankerkraut im Rahmen der Pressemitteilung.
Wie aus der Übernahme-Ankündigung auf Twitter hervorgeht, bleiben die Gründer, Stefan und Anne Lemcke, ebenso wie die aktuelle Geschäftsleitung dem Unternehmen weiterhin erhalten. Nestlé wird jedoch die Rolle des Mehrheitseigentümers antreten.
Gepfefferte Kritik
Die Übernahme durch den Konzern bleibt dabei nicht frei von Kritik. So steht Nestlé weithin als Umweltsünder in Verruf und hat nicht das beste öffentliche Image. Das spiegelt sich auch in den Reaktionen auf Twitter wider, wo es nach der Ankündigung massiv Kritik hagelte.
in Short: @ankerkraut hat gerade den Zusammenschluss mit Nestlé bekanntgegeben. Daher trenne ich mich mit sofortiger Wirkung von Ankerkraut als Partner.
— FREIRAUMREH | Kim (@freiraumreh) April 13, 2022
Aus moralischer Sicht nicht vertretbar
— chef (@Chefstrobel) April 13, 2022
Aus Unternehmerischer Sicht absolut verständlich
Schwieriges Thema
Sage, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist ohne zu sagen, dass dir Geld wichtiger als dein Image ist.
— Sandra (@DEadlykissED) April 13, 2022
Ihr habt echt Eure Seele verkauft? Schade. Damit nie wieder Ankerkraut für mich. Diesen Dreckskonzern unterstütze ich mit keinem einzigen Cent.
— Sternentreu (@Sternentreu) April 13, 2022
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