Die Situation in vielen deutschen Unternehmen hat sich in den vergangenen Wochen noch einmal verschärft: Neben gebrochenen Lieferketten und pandemiebedingten Produktionsproblemen stiegen durch den Krieg in der Ukraine hierzulande die Preise für Gas und Öl massiv an. Diese Entwicklung rund um die Energiepreise wirkt sich auf das Investitionsgeschehen in Deutschland aus, wie eine neue Studie zeigt. Doch nicht nur das, manche Firmen denken gar über den Abbau von Arbeitsplätzen nach.
Lage wird sich vorerst wohl nicht erholen
Laut einer repräsentativen Umfrage, die die Stiftung Familienunternehmen in Auftrag gegeben, und das Institut für Wirtschaftsforschung unter 1.100 Firmen durchgeführt hatte, haben viele hiesige Firmen notwendige Investitionen vorerst auf Eis gelegt.
Insgesamt gaben 40 Prozent der befragten Unternehmen an, von den massiv gestiegenen Energiekosten „schon jetzt voll betroffen“ zu sein, schreibt Spiegel Online. Und die Lage wird sich nach Ansicht vieler Firmen in den kommenden Monaten auch nicht ändern: So erwarte jeder Vierte, dass die Hauptbelastung durch die gestiegenen Energiepreise erst in der zweiten Jahreshälfte zu verzeichnen sein werde.
Ein Viertel geht zeitlich noch einen Schritt weiter und rechnet im Jahr 2023 mit einem Kostensprung. „Da sich viele Unternehmen durch langfristige Lieferverträge abgesichert hätten, schlagen die Preisanstiege nicht überall sofort durch“, heißt es weiter.
Großteil der Firmen muss wohl Preise erhöhen
Auch die Endkunden werden die Probleme der Unternehmen zu spüren bekommen: Fast neun von zehn befragten Firmen gehen davon aus, dass sie ihr Preise erhöhen müssen, um den gestiegenen Energiekosten entgegenzuwirken. Grundsätzlich will knapp jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) seine Investitionen alles in allem verringern. Eine Ausnahme bildet dabei aber offenbar der Energiebereich: Um den Verbrauch zu senken und damit Kosten zu sparen, gaben drei Viertel der Firmen an, ihre Investitionen rund um Energieeffizienz erhöhen zu wollen.
Auch andere Maßnahmen fassen Unternehmen im Rahmen der Kostenexplosion offenbar ins Auge: 11 Prozent liebäugeln demnach mit einer Verlagerung von Produktionsstätten in ausländische Märkte. Rund 14 Prozent überlegen gar, Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen.
Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, verwies in diesem Rahmen auf die Pflichten der Politik: „Wir benötigen eine Politik, die diese Wettbewerbsverzerrung korrigiert und den Höhenflug der Energiepreise stoppt“, kommentierte er laut Spiegel gegenüber der dpa.
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