Im Rahmen der gemeinsamen Studie „The State of Fashion: Technology“ prognostizieren das Marktforschungsunternehmen The Business of Fashion (BOF) und McKinsey, dass sich die Investitionen in technologische Entwicklungen seitens der Modeindustrie bis 2030 verdoppeln sollen. Im Konkreten soll das investierte Umsatzvolumen von aktuell 1,6 bis 1,8 Prozent auf 3,0 bis 3,5 Prozent ansteigen. Der Fokus der Investitionen soll laut der Prognose vor allem auf Prozessoptimierungen innerhalb der Unternehmen liegen.
Investitionen wachsen stetig an
Bereits der Vergleich von 2019 zu 2021 zeigt laut der Studie ein Investitionswachstum für technologische Entwicklungen von 66 Prozent. Dabei wurden in diesen Jahren vor allem Investitionen, die den E-Commerce betreffen, relevant. Etwa 55 Prozent des Gesamtvolumens soll auf den Ausbau der Online-Shopping-Angebote entfallen sein.
Das geht dabei natürlich auch auf die coronabedingte gesteigerte Nachfrage nach eben diesem zurück. Aber auch moderne Zahlungstechnologien, Lieferketten- und Prozessoptimierung sowie die Themen NFT und VR spielten für viele Unternehmen bereits jetzt eine wichtige Rolle.
Im Fokus stehen Unternehmensprozesse
Statt jedoch in erster Linie Technologien zu befördern, die dem Verbraucher zugutekommen, wie beispielsweise virtuelle Größenberatung, konzentrieren sich die meisten Unternehmen verstärkt darauf, die eigenen Prozesse neu aufzustellen. Im konkreten sollen fünf Kernbereiche in Zukunft eine Rolle spielen.
So sollen Unternehmen, denen es gelingt, ihre Marke erfolgreich im Metaversum zu integrieren, mit einem Umsatzwachstum von bis zu fünf Prozent rechnen können. Angesichts verschärfter Datenschutzbestimmungen sollen weiterhin Big Data und KI eine große Rolle bei der Personalisierung des Einkaufserlebnisses spielen.
Darüber hinaus können technologische Entwicklungen dazu beitragen, den stationären Handel in Richtung Omnichannel-Angebot auszubauen. Ein Einsatz von KI innerhalb der Wertschöpfungskette kann unternehmensweit Prozesse optimieren. Schließlich soll der Einsatz der Blockchain helfen, Lieferketten in Hinblick auf die eigenen Nachhaltigkeitsziele hin zu verfolgen.
Das Rückgrat der Modeindustrie
Die Fokusverschiebung soll vor allem den Nutzen für die Allgemeinheit steigern und den Unternehmen letztlich helfen, nachhaltiger zu agieren. „Ein Großteil der Investitionen in die Modetechnologie in den letzten zehn Jahren floss in kundenorientierte Innovationen. Für das nächste Jahrzehnt erwarten wir, dass dies durch Innovationen ergänzt wird, die das operative Rückgrat der Modeunternehmen verändern“, kommentiert Anita Balchandani, Senior Partnerin und Leiterin EMEA von Apparel, Fashion & Luxury bei McKinsey.
Den Mehrwert derartiger Investitionen bemerken indes nicht nur die großen Marken und Luxushersteller. Auch im Bereich Fast Fashion spielen demnach technologische Entwicklungen eine zunehmend große Rolle.
Kommentar schreiben