Arbeitnehmer in Deutschland sehen sich immer größeren Belastungen ausgesetzt. Das Statistische Bundesamt hat zwar verkündet, dass die nominalen Löhne hierzulande in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent gestiegen sind, spürbar wird dieses Wachstum im Endeffekt allerdings nicht. Denn die Verbraucherpreise legten noch deutlicher zu und erreichten im selben Zeitraum ein Plus in Höhe von 5,8 Prozent.
Der reale, preisbereinigte Verdienst verzeichnete daher alles in allem einen Rückgang von 1,8 Prozent. „Die Inflation zehrte somit den Nominallohnanstieg im 1. Quartal 2022 mehr als auf“, lautet die Zusammenfassung der Experten nach Angaben von Reuters. Die Beschäftigten sind im Zuge dieser Entwicklung also weniger kaufkräftig.
Und der Trend könnte sich wohl noch fortsetzen: Denn laut vorläufiger Zahlen, die das Statistische Bundesamt nun veröffentlichte, ist die Inflationsrate im Mai einmal mehr gestiegen und kratzt mittlerweile an der Acht-Prozent-Marke: 7,9 Prozent kosteten Waren und Dienstleistungen im Schnitt mehr als noch im Mai 2021. In einigen Bundesländern sei die Acht-Prozent-Marke sogar deutlich überschritten worden – Werte zwischen 8,0 und 8,4 Prozent seien etwa in Sachsen und Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen registriert worden.
Als Treiber der preislichen Entwicklung galten im Mai vor allem der Energiesektor sowie Nahrungsmittel: Schuld an den teils massiven Teuerungen in diesen Bereichen ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine: „Nach Angaben der Statistiker erhöhten sich die Energiepreise um 38,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Auch Nahrungsmittel verteuerten sich mit 11,1 Prozent überdurchschnittlich stark“, heißt es bei ZDF Heute. Verstärkt werde der Trend durch pandemiebedingte Probleme und Unterbrechungen in den Lieferketten.
Discounter überwinden Kartenzahlungsprobleme
Seit letzter Woche waren Kartenzahlungen in vielen Geschäften des stationären Handels nicht möglich. Terminals des Herstellers Verifone versagten, ohne dass ein schnelles Hilfe-Update in Sicht war. Nun hat der Discounter Aldi Nord bekannt gegeben, dass bargeldloses Einkaufen schon bald, das heißt kurzfristig, wieder möglich sein soll.
Statt auf Software-Updates zu warten, würden die fehlerhaften Geräte ersetzt. „Ein Teil der Märkte wurde bereits am Wochenende umgerüstet, die restlichen folgen in den nächsten Tagen“, wird das Unternehmen in einer dpa-Meldung bei FashionUnited zitiert. Die Lesegeräte sollten ohnehin im Laufe des Jahres Schritt für Schritt ausgewechselt werden, dieses Vorhaben habe man nun beschleunigt.
Ähnlich sieht es beim Konkurrenten Netto aus: Auch der Discounter sei aktuell dabei, Zahlungsterminals in hauseigenen Filialen umzustellen. Kunden sei es demnach möglich, im gesamten Filialnetz wieder bargeldlos, das heißt mit Karte zu zahlen.
Nur noch winziger Teil der Deutschen wünscht sich volle Präsenzarbeit
Einmal mehr gibt eine aktuelle Studie Einblicke in die Lage rund um Büro- und Heimarbeit: Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC hat gut 52.000 Beschäftigte auf der ganzen Welt zu modernem Arbeiten, aber auch Themen wie Fachkräftemangel befragt. Das Ergebnis: Mehr als jeder zweite Angestellte (54 Prozent) könnte sich vorstellen, ortsunabhängig zu arbeiten, berichtet Heise Online.
In Deutschland wünschen sich indes 35 Prozent der Befragten, vollständig remote arbeiten zu können, was deutlich über dem weltweiten Schnitt von 26 Prozent liegt. Und nur noch magere 5 Prozent der hiesigen Angestellten wollen ausnahmslos im Büro bzw. in Präsenz arbeiten. Der weltweite Wert liegt bei einem Schnitt von 11 Prozent.
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