Der niederländische Navigationsgeräte-Hersteller TomTom trennt sich weltweit von rund jedem zehnten Mitarbeiter. Hintergrund dieser Entwicklung ist eine zunehmende Fokussierung auf den digitalen, automatisierten Bereich: Das Unternehmen hat sich zum Ziel gesetzt, seine Kartenerstellungstechnologie immer weiter zu verbessern. Um dies zu erreichen, habe man bereits technische Investitionen getätigt, die „zu einer fortschrittlichen, automatisierten Kartenerstellungsplattform geführt“ haben.
Kurzum bedeutet dies: Mehr Automatisierung, die Nutzung zahlreicher digitaler Quellen und daraus resultierend eine größere, reichhaltigere Kartenabdeckung. Allerdings gehe die zunehmende Automatisierung eben auch mit Einschränkungen der eigenen Belegschaft einher: „Bedauerlicherweise wird sich dies auf etwa 500 Mitarbeiter in unserer Kartenabteilung auswirken“, sagte CEO von TomTom, Harold Goddijn, in einer offiziellen Firmenmeldung.
Einsparungen und Restrukturierungskosten geschätzt auf gleicher Höhe
Die Maßnahme ist offenbar insbesondere mit Blick auf den Wettbewerbsdruck in Zeiten der Smartphone-Navigation nötig: „Diese besseren Karten werden unser Produktangebot verbessern und es uns ermöglichen, einen breiteren Markt anzusprechen, sowohl im Automobil- als auch im Unternehmensbereich“, kommentiert Goddijn weiter. Im Rahmen der Umstellung könne die Effizienz im eigenen Unternehmen spürbar gesteigert werden und zudem die Position im Wettbewerb stärken.
Auf dem Börsenparkett kam die Unternehmensmeldung offenbar gut an: Die FAZ berichtet von einer leicht gestiegenen TomTom-Aktie. Dem ING-Analysten Marc Hesselink zufolge sei davon auszugehen, dass von der Kündigungswelle vornehmlich gering bezahlte Arbeitskräfte betroffen seien. Die Kosten für Einsparungen sowie die Restrukturierung des Unternehmens könnten sich demnach bei jeweils rund 30 Millionen Euro befinden und sich entsprechend ausgleichen. Nähere Informationen werde Tomtom voraussichtlich im Laufe des Julis bekannt geben.
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