Auf Nachhaltigkeit wird von vielen Online-Shops inzwischen immer mehr gesetzt. Doch wegen des Klimaschutzes auch das eigene Einkaufsverhalten ändern – das wolle nur ein vergleichsweise geringer Teil der Online-Käuferschaft: Lediglich jeder oder jede Zehnte würde aus ökologischen Gründen weniger online kaufen, ermittelte die Postbank in einer Umfrage im Januar und Februar dieses Jahres unter 3.050 Deutschen.
Allerdings sprechen sich Online-Kundinnen und -Kunden mehrheitlich (84 Prozent) für ein Verbot der Retourenvernichtung aus. Selbst Rückgaben zugunsten des Umweltschutzes vermeiden wolle man aber nicht. Noch gut ein Viertel der Konsumierenden würden Waren bestellen, bei denen sie bereits von deren Rücksendung ausgehen – also etwa Kleidungsstücke in unterschiedlicher Größe.
Ganz irrelevant sind Klimathemen beim Einkauf aber nicht. So bevorzugen drei Viertel der Deutschen Shops, die wenig oder nachhaltiges Verpackungsmaterial nutzen. Auch, wenn es um eine emissionsärmere Zustellung der online gekauften Artikel geht, regt sich eine gewisse Bereitschaft in der Bevölkerung: Etwa die Hälfte wäre bereit, Bestellungen bei einer zentralen Abholstation in der Nähe des Wohnorts abzuholen.
Mäßiges Wirtschaftswachstum und hohe Inflation
Trotz des Ukraine-Krieges und Problemen in den globalen Lieferketten erwarten die Wirtschaftsforschungsstätten Ifo-Institut aus München sowie das Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) hierzulande noch keinen Einbruch der Wirtschaftsleistung. Ifo geht aktuell von einem mäßigen Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent aus, das IfW erwartet ein Plus von 2,1 Prozent. „Die Wirtschaftsleistung liegt derzeit noch immer ein Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von Ende 2019“, wird Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser in einer dpa-Mitteilung bei Onvista zitiert. Höher liege das Wachstum mit Werten über 3 Prozent im kommenden Jahr, so die Prognosen.
Beide Wirtschaftswissenschaftseinrichtungen sind sich jedoch einig, dass die Inflationsrate so hoch ausfalle wie seit Jahrzehnten nicht mehr, Ifo erwartet 6,8 Prozent und das IfW eine Teuerungsrate von 7,4 Prozent. Die Anzahl der Arbeitslosen werde womöglich in diesem Jahr auf eine Quote von 5,0 bzw. 5,1 Prozent zurückgehen, heißt es.
Stationärer Handel wächst so stark wie Online-Handel
Im Zuge der Coronapandemie verlagerten sich Einkäufe verstärkt in das Internet. Doch der stationäre Handel erholt sich – und kann ein ähnlich starkes Wachstum wie der E-Commerce verzeichnen, wie Omnichannel-Anbieter Lightspeed in einer Studie zum globalen Einzelhandel Internetworld zufolge ermittelte. 47 Prozent der US-amerikanischen Online-Händler sowie 41 Prozent der stationären Einzelhändler hätten mehr Umsatz verzeichnet. Besonders, wer in beiden Welten zu Hause sei, konnte die Erlöse steigern, wie sechs von zehn US-Omnichannel-Händlern berichten. Ein Fünftel sprach gar von einem signifikanten Wachstum.
Dennoch wollen mit etwa 39 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher noch nicht wieder so viele stationär shoppen, wie vor der Pandemie – knapp ein Viertel setze weiterhin auf Online-Shopping.
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