Während sich manche Menschen nach einer Coronainfektion vergleichsweise schnell erholen, treten bei anderen gesundheitliche Langzeitfolgen mit teils gravierenden Ausmaßen auf. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung umfassen solche potenziellen Beeinträchtigungen nicht nur die körperliche, sondern auch die geistige und psychische Gesundheit.
Müdigkeit und Erschöpfung, Kurzatmigkeit, Schlafstörungen oder Probleme mit der Konzentration und dem Gedächtnis sind nur einige Symptome, die gelistet werden. Auch Muskelschwäche oder Muskelschmerzen sind belegte Folgen, unter denen Betroffene leiden.
Nun hat sich die Techniker Krankenkasse auch mit den Folgen solcher Long-Covid-Erkrankungen für den Arbeitsmarkt auseinandergesetzt und das Ergebnis lässt aufhorchen: Zwar hätten nur ein Prozent der Menschen mit einer Covid-19-Infektion im Nachhinein eine Erkrankung mit Long-Covid gemeldet, allerdings fielen sie deutlich länger aus als Menschen mit anderen Erkrankungen. Laut der Analyse fehlten Long-Covid-Patienten im Jahr 2021 durchschnittlich 105 Arbeitstage.
Covid-Patienten mit Krankenhausaufenthalt verzeichneten mehr Krankheitstage
Selbst bei leichteren Verläufen der Langzeitfolgen sammelte sich laut t3n eine hohe Zahl an Fehltagen durch Krankheit an: Im Schnitt waren es immerhin 90 Tage. Mehr als das Doppelte verzeichneten jene Patienten, die im Zuge ihrer Corona-Erkrankung im Krankenhaus beatmet werden mussten: Bei ihnen waren es nachfolgend rund 190 Tage. Patienten, die durch die Covid-19-Infektion zwar mindestens sieben Tage ins Krankenhaus mussten, aber um eine künstliche Beatmung herum kamen, sammelten im Schnitt 168 Krankheitstage.
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Alles in allem summierten sich die Krankheitstage von Long-Covid-Patienten 2021 auf 234.656 – und dies betrifft ausschließlich jene Betroffene, die bei der Techniker Krankenkasse versichert sind bzw. waren. Die Daten von insgesamt 4,3 Millionen versicherten Erwerbstätigen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren wurden dabei berücksichtigt. Zudem umfassen die Zahlen auch nur jene Menschen, die von ärztlicher Seite tatsächlich die Diagnose Long-Covid erhalten haben.
Hohe Dunkelziffer befürchtet
„Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, zweifelt jedoch daran, dass tatsächlich nur ein Prozent der Corona-Infizierten von den Langzeitfolgen betroffen waren“, heißt es weiter. In vielen Fällen könnten die aufgetretenen Symptome etwa auch mit anderen Krankheiten in Verbindung gebracht worden sein, wodurch von einer hohen Dunkelziffer auszugehen ist.
Long-Covid: Welche Menschen sind besonders gefährdet?
Auch von offizieller Seite können nach aktuellem Stand der Dinge noch keine konkreten Angaben erfolgen, wie hoch der Anteil der Menschen ist, die nach einer Covid-19-Infektion gesundheitliche Langzeitfolgen erleiden. „Langzeitfolgen kann jede Person entwickeln, die sich mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 angesteckt hat. Nach bisherigen Erkenntnissen steigt das Risiko für Langzeitfolgen mit dem Schweregrad der Erkrankung an COVID-19“, schreibt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Tendenziell seien Frauen jedoch häufiger betroffen. Auch Vorerkrankungen und gewisse Gesundheitsrisiken könnten das Risiko für Long-Covid beeinflussen.
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