Nun ist es offiziell: Elon Musk zieht sein Angebot, den Kurznachrichtendienst Twitter für 44 Milliarden Dollar zu kaufen, zurück. Wie die Tagesschau berichtet, informierte Musks Anwälte die US-Börsenaufsicht SEC am vergangenen Freitag über den Rückzug. Als Begründung wurden die vermeintlich unklaren Nutzerzahlen des Dienstes genannt. So bestätigte Twitter zwar, die Zahl der Fake-Accounts liege unter fünf Prozent – doch Musk möchte das nach eigener Einschätzung partout nicht glauben.

Das Problem dabei ist, dass selbst Twitter die Zahl der Fake-Profile nicht eindeutig bestimmen kann. Moderne Bots seien darauf programmiert, die Schutz-Algorithmen zu umgehen und verhalten sich nahezu menschlich. Twitter konnte daher trotz Musks Aufforderung bis heute keine konkreten Zahlen vorweisen und diese auch belegen. Laut den Anwälten des reichsten Mannes der Welt stellt dies jetzt einen Vertragsbruch und Grund zum Rückzug dar.  

Inwiefern der Vertrag jedoch tatsächlich gebrochen wurde, wird im Folgenden noch lange die Gerichte beschäftigen. Denn Twitter sieht die Sache anders und möchte im Gegenzug nun Musk verklagen. Der geplatzte Deal machte indes schnell die Runde auf den sozialen Medien sowie auch auf dem Börsenparkett. Dort stürzte die Twitter-Aktie direkt um fünf Prozent ein. Spekulanten mutmaßen gar, dass die Absage ein Methode Musks sein könnte, um den Wert des Unternehmens weiter zu senken und dieses zu einem späteren Zeitpunkt zu einem günstigeren Preis zu erwerben. 

Uber Files: Lobby-Verstrickungen aufgedeckt

Der US-Fahrdienstleister Uber soll seinen Markteintritt in Deutschland mit umfangreicher politischer Lobbyarbeit unterstützt haben. Das belegen laut der Tagesschau geleakte Dokumente einer anonymen Quelle. Diese sogenannten „Uber Files“ wurden dabei dem Guardian zugespielt und wurden von einem internationalen Konsortium an Journalisten ausgewertet.

Kern der Lobbyarbeit waren dabei Bemühungen, das deutsche Personenbeförderungsgesetz zu behindern. Eine Durchsetzung dessen würde Uber gegenüber dem deutschen Recht als lizenzpflichtigen Fahrdienst einstufen. Das Unternehmen wollte sich aber lieber weiterhin nur als Vermittler-App positionieren und damit vor allem Steuern sparen. 

Hierfür wurden diverse Agenturen beauftragt, um das Unternehmen, vor allem gegenüber deutschen Politkern, positiv da stehenzulassen. Die Marken-Kampagne war Uber mehr als 150.000 Euro im Monat wert. Unter anderem wurde die CDU-Politikerin Dorothee Bär, welche 2015 sogar ins Silicon Valley eingeflogen. Genützt hat die Kampagne letztlich nichts, der Verband deutscher Taxiunternehmen konnte seine Vormachtstellung in Deutschland im Zuge mehrerer Klagen behaupten. 

Trump zieht sich aus Truth-Social-Vorstand zurück

Donald Trump räumt den Vorstand bei Trump Media & Technologie Group (TMTG), dem Unternehmen hinter Truth Social. Wie t3n unter Berufung auf eine Meldung von Gizmodo berichtet, soll der Rückzug dabei keine Abfuhr an sein eigenes soziales Netzwerk darstellen. Viel mehr handelt es sich wohl um eine Sicherheitsvorkehrung.

Wie Gizmodo weiter mutmaßt, könnte ein geplanter Börsengang hinter dem Rückzug stecken. So ist TMTG derzeit mitten in der Fusion mit dem Unternehmen Digital World Acquisition mit dem möglichen Ziel des gemeinsamen Börseneintritts. Das schaltet nun die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan, welche die Unternehmen nunmehr genauer unter die Lupe nehmen wollte. Um der kommenden Vorladung zu entgehen, haben neben Trump selbst auch sein Sohn und weiterer Vorstandsmitglieder den Posten geräumt. 

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