Nachdem Elon Musk erklärt hat, die Übernahme von Twitter für 44 Milliarden Dollar nicht durchzuziehen, will der Kurznachrichtendienst den Milliardär nun offenbar juristisch dazu zwingen. Aus Sicht von Twitter sei der Rückzieher „ungültig und unrechtmäßig“, wie der Spiegel die Anwälte des Unternehmens zitiert. Twitter habe nicht gegen die Übernahmevereinbarung verstoßen, Musk dagegen verletze die Vereinbarung wissentlich und absichtlich.
In dem Schreiben an Elon Musk, das bereits am Montag bei den Aufsichtsbehörden eingereicht wurde, heiße es wörtlich: „Twitter fordert, dass Herr Musk und die anderen Musk-Parteien ihren Verpflichtungen aus der Vereinbarung nachkommen, einschließlich ihrer Verpflichtungen, sich nach besten Kräften zu bemühen, die vorgesehenen Transaktionen zu vollziehen und wirksam werden zu lassen“.
Twitter verpflichtet Ex-Anwälte von Elon Musk
Tesla-Gründer Elon Musk hatte am Freitag angekündigt, vom Kauf zurückzutreten. Er behauptet, dass Twitter mehr Fake-Accounts habe als von Twitter selbst kommuniziert. Twitter sei der Pflicht nicht nachgekommen, Musk den entsprechenden Datenzugang zur Überprüfung bereitzustellen. Twitter wiederum hat bereits angekündigt, in Delaware vor Gericht gehen zu wollen – der offizielle Sitz des Unternehmens. Der Delaware Chancery Court könnte dort auch den Vollzug einer Übernahme anordnen.
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Pikant: Für die Klage gegen Musk hat Twitter die Anwaltsfirma Wachtell, Lipton, Rosen & Katz angeheuert, so Reuters. Die Kanzlei hat 2018 noch mit Musk zusammengearbeitet, als es um das Börsen-Delisting von Tesla ging. Musk nahm Tesla dann allerdings doch nicht von der Börse und handelte sich damit Probleme mit der US-amerikanischen Börsenaufsicht ein, die ihm Marktmanipulation vorwarf. Musk und Tesla mussten jeweils 20 Millionen Dollar Strafe zahlen.
Für die Aktien von Tesla und Twitter ist der aktuelle Streit indes Gift. Die Aktie von Twitter verlor am Freitag über elf Prozent und liegt derzeit nur bei gut 32 Dollar – das Übernahmeangebot von Elon Musk beträgt 54,20 Dollar je Aktie. Analysten warnen, dass Musks Manöver dem Unternehmen nachhaltig schaden könnte. Auch die Tesla-Aktie verlor zwischenzeitlich etwa sieben Prozent.
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