Im zweiten Quartal konnte der Modehändler Zalando den eigenen Gewinn wieder steigern – nachdem man noch zum Jahresanfang rote Zahlen schrieb. Der operative Gewinn (Ebit) lag bei 77,4 Millionen Euro. Die Umsätze gingen indes zurück und sanken im Vergleich zum Vorjahr um 4 Prozent auf 2,6 Milliarden Euro, teilte das E-Commerce-Unternehmen mit. Den Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr führt Zalando maßgeblich auf seinen Wandel hin zur Plattform zurück.
Die für Zalando wesentliche Kenngröße, das Bruttowarenvolumen (GVM), das den Gesamtverkaufsgeldwert der Waren auf der Plattform angibt, lag indes auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr bei rund 3,78 Millionen Euro und das trotz des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds, wie Zalandos Co-CEO Robert Gentz zu den Ergebnissen kommentierte: „Wir haben als Team unsere Agilität unter Beweis gestellt und gezeigt, dass wir schnell reagieren und uns an das aktuelle Umfeld anpassen können.“
So drückten wie bereits im ersten Quartal externe Faktoren auf die Ergebnisse – etwa ein insgesamt geringeres Verbrauchervertrauen, Inflationsdruck sowie einzelne Lieferengpässe, räumt das Unternehmen ein.
Prognose für das Geschäftsjahr bestätigt
Für das Gesamtjahr rechnet Zalando nun mit einer höheren Profitabilität und wolle zum Wachstum zurückkehren. „Wir konzentrieren uns voll und ganz auf unsere Strategie und tätigen gezielt Investitionen, um unser langfristiges Wachstum zu ermöglichen“, so Gentz. Erwartet wird eine Steigerung des Bruttowarenvolumens um 3 bis 7 Prozent auf 14,8 bis 153 Milliarden Euro, der Umsatz soll um maximal 3 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro anwachsen. Beim Gewinn werden bis zu 260 Millionen Euro erwartet.
Aktionsplan für schwierige Zeiten
Um auf die aktuelle Wirtschaftslage und das veränderte Konsumverhalten zu reagieren, hat Zalando erst kürzlich in 15 weiteren Märkten einen Mindestbestellwert eingeführt. Dies soll die Kosten pro Bestellung optimieren, heißt es. Allerdings hat Zalando auch gerade erst die Expansion in die USA bekannt gegeben.
Zur Anpassung der Kostenstruktur habe der Händler außerdem die eigenen Marketingausgaben sowie die Investitionen in die Logistikinfrastruktur reduziert. „Wir konzentrieren uns auf Maßnahmen zur Verbesserung unserer Effizienz und unserer Marge – diese werden uns helfen, in der zweiten Jahreshälfte unsere Profitabilität zu stärken. Zalandos gesunde Finanzlage erlaubt es uns, weiterhin in unsere Technologieplattform und Logistikinfrastruktur zu investieren, um unser langfristiges Wachstumsziel zu erreichen“, so Dr. Sandra Dembeck, CFO von Zalando.
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