Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig. Bis 2035 könnten aufgrund der derzeitigen demografischen Entwicklung drei Millionen Arbeitskräfte fehlen, doch auch schon derzeit fühlt sich jede zweite Firma durch fehlendes qualifiziertes Personal beeinträchtigt, zeigen Studien.
Vor allem Recruiterinnen und Recruiter müssen deshalb oft viel Zeit in die Suche und in den Bewerbungsprozess potenzieller neuer Angestellte investieren. Doch selbst wenn bereits eine passende Person für die neue Position gefunden wurde und diese zugesagt hat, ist die Arbeit der Personaler nicht zwingend erfolgreich gewesen. Stattdessen werden die Firmen nach Bewerbungsgesprächen oder auch Zusagen immer öfter geghostet – erhalten also statt einer Absage ohne Weiteres keinerlei Antwort mehr von dem Bewerber oder der Bewerberin, wie t3n und Handelsblatt mit Verweis auf eine Erhebung des Jobportals Indeed und des Marktforschungsunternehmens Appino meldet. Demnach habe bei jeder zweiten Firma hierzulande das Ghosting durch Job-Anwärter:innen in den letzten Monaten zugenommen.
Knapp ein Drittel meldet sich nach Bewerbungsgespräch nicht wieder
Der Umfrage zufolge, für die 400 Recruiting-Verantwortliche in deutschen Unternehmen befragt wurden, erhalten knapp ein Drittel (31,5 Prozent) der Firmen einmal pro Monat nie wieder eine Antwort von einem Bewerber, bei gut einem Viertel passierte dies sogar einmal pro Woche. Lediglich bei rund 7 Prozent sei ein solcher Kontaktabbruch noch nicht vorgekommen.
Etwa doppelt so häufig wird ein solches Verhalten bei männlichen Bewerbern beobachtet. Knapp vier von zehn Kandidatinnen und Kandidaten hätten sich aber mindestens einmal nochmals bei dem Unternehmen beworben oder sich innerhalb eines halben Jahres zurückgemeldet. Knapp drei Viertel der Kommunikation im Bewerbungsprozess läuft via E-Mail, gut die Hälfte via Telefon. Obwohl sich Bewerber bei den Unternehmen beworben haben, ghosten 36 Prozent die Firma noch vor einem Bewerbungsgespräch, immerhin 29 Prozent danach und 17,5 Prozent sogar nach einer Zusage. Auch am eigentlich ersten Arbeitstag sind knapp 7 Prozent der Bewerber wie vom Erdboden verschluckt.
Eine Trendwende?
Wegen des Fachkräftemangels liegt es immer häufiger Arbeitnehmerinnen und -nehmern, ob sie eine Stelle passend finden oder nicht. Wie t3n weiter schreibt, hätte es ein solches Ghosting vor gut vier Jahren eher häufiger seitens der Unternehmen gegeben. „Nun hat sich das Blatt gewendet“, wird Tim Verhoeven, Recruiting-Experte bei Indeed, zitiert.
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Antwort der Redaktion
Liebe Frau Sievert,
vielen Dank für den Hinweis, wir haben das Wort korrigiert.
Beste Grüße
die Redaktion
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