Der Preisverlauf im Großhandelssegment kennt derzeit nur eine Richtung: nach oben. Und nach Einschätzung des Präsidenten des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA), Dirk Jandura, wird sich der Druck auch in absehbarer Zeit wohl nicht ändern: „Für uns Großhändler ist weiterhin keine Entlastung in Sicht. Die Großhandelspreise befinden sich auf hohem Niveau und steigen unaufhörlich weiter“, kommentiert der Experte die aktuelle Lage.
Angebotsbedingungen müssen verbessert werden
Anhand des Preisniveaus werde auch deutlich, dass der große Druck auf die Lieferketten nach wie vor bestehe und es noch immer Engpässe bei Produkten sowie Lieferverzögerungen gebe. Dabei stünde nicht nur die Energie selbst, sondern auch Waren mit energieaufwendiger Herstellung „im Mittelpunkt des Preisdrucks“.
Entgegenwirken könne man laut Jandura nur, indem die Angebotsbedingungen verbessert würden. „Vor allem die Versorgung mit bezahlbarer Energie muss sichergestellt sein. Dafür müssen jetzt jenseits von parteipolitischen Denkverboten alle verfügbaren Energieträger ans Netz.“ Preisbremsen räumt der Experte demnach nur die Bedeutung einer vorübergehenden Unterstützung ein – sie seien nicht in der Lage, Versorgungsengpässe dauerhaft zu lösen.
Bundesamt gibt Einblicke in Großhandelspreise
Regelmäßige Einblicke in die Lage im Großhandelssegment bietet das Statistische Bundesamt. So sind die Preise im September 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,9 Prozent nach oben geklettert. Damit ist die Veränderungsrate noch einmal angestiegen, denn im August lag sie im Vergleich zum Vorjahr noch bei einem Plus von 18,9 Prozent und im Juli bei plus 19,5 Prozent.
Nach Angaben der Behörde lässt sich der Trend auch weiter mit den stark gestiegenen Preisen für Rohstoffe, aber auch für Vorprodukte begründen. Besonderen Einfluss auf die hohe Veränderungsrate hatte im vergangenen Monat hatte etwa der Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+61,9 Prozent, mit festen Brennstoffen (+111,9 Prozent) sowie mit Lebendtieren (+49,8 Prozent).
Die Großhandelspreise sind im September 2022 um 19,9 % gegenüber September 2021 gestiegen. Den größten Anstieg gab es im #Großhandel mit Mineralölerzeugnissen (+61,9 %) sowie mit festen Brennstoffen (+111,9 %) und mit lebenden Tieren (+49,8 %): https://t.co/IwZcBhnFxK #Preise pic.twitter.com/64UGJa0l7C
— Statistisches Bundesamt (@destatis) October 14, 2022
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