Der Essenslieferant Hello Fresh hat in den USA 611 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gekündigt. Grund für die Entlassungen sei die Schließung eines Standortes in Richmond, Kalifornien: „Der Mietvertrag für die Produktionsstätte von HelloFresh in Richmond läuft Anfang 2023 aus, und nach einer umfassenden Analyse unseres Produktionsnetzwerks hat HelloFresh beschlossen, den Mietvertrag nicht zu verlängern“, zitiert Businessinsider einen Unternehmenssprecher. Stattdessen wolle sich die Berliner Firma nun auf „neuere, effizientere Standorte“ konzentrieren sowie „profitables Wachstum durch strategische Investitionen in Infrastruktur, Technologie und hocheffiziente Abläufe“ erreichen. Die Entscheidung, den Mietvertrag nicht zu verlängern, spiegele nicht die Leistung der lokalen Teams wider, betonte das Unternehmen.
HelloFresh hatte anders als andere Lebensmittellieferdienste auch 2022 noch gute Umsätze erreichen können, jedoch sank das Ebitda in den Monaten Januar bis Juni um 23 Prozent, die Aktienwerte seien in diesem Jahr bisher um rund 68 Prozent gesunken – mehr als bei Wettbewerbern.
Millionenbußgeld für Telegram
Gleich zwei Bußgeldbescheide hat das Bundesamt für Justiz am gestrigen Montag gegen Telegram wegen Verstößen gegen das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) verhängt. Demnach muss der Messengerdienst insgesamt 5,125 Millionen Euro Strafzahlungen leisten, wie u. a. der Spiegel meldet.
Grund für die Bescheide ist die fehlende Möglichkeit für Nutzerinnen und Nutzer des Dienstes, strafbare Inhalte zu melden sowie entsprechende Beschwerden zu verwalten, wie sie die Gesetzgebung vorschreibt. Entsprechende Regelungen des NetzDG zielen darauf ab, Hass und Hetze im Netz auf diese Weise eindämmen. Kern des Problems ist die Frage, ob Telegram soziale Plattform oder Messenger-Dienst ist. Für letzteren gilt das NetzDG nämlich nicht. Aufgrund der Social Media ähnlichen Vernetzungsmöglichkeiten wird Telegram von den Behörden nicht als reiner Messenger-Dienst eingestuft. Telegram habe in den Jahren 2020 und 2021 keine gesetzeskonformen Meldewege eingerichtet, so der Vorwurf. Des Weiteren fehle ein inländischer Zustellungsbevollmächtigter, der Behörden als Postanschrift diene.
Kayne West will Parler kaufen
Der US-Rapper plant den baldigen Kauf der twitterähnlichen Plattform Parler. Er soll eine entsprechende Grundsatzvereinbarung unterzeichnet haben. Die Muttergesellschaft Parlement Technologies sowie West hätten zudem mitgeteilt, dass der Kauf im vierten Quartal abgeschlossen werden könne, berichtet ZDF.
Wegen antisemitischer Äußerungen wurde der Musiker, zuletzt auf den Plattformen Twitter und Instagram gesperrt. Er wolle nun Parler nutzen, um seine Meinungen weiter äußern zu können: „In einer Welt, in der konservative Meinungen als kontrovers angesehen werden, müssen wir sicherstellen, dass wir das Recht haben, uns frei zu äußern“, erklärte West, der sich im vergangenen Jahr in „Ye“ umbenannte, im Zuge seines Kaufvorhabens. Die seit 2018 bestehende Plattform gilt als umstritten. Sie hat vor allem rund um die US-Präsidentsschaftwahlen 2020 an Beliebtheit gewonnen, mehrere Nutzer, die am Sturm des Kapitols 2021 beteiligt waren, waren auf dem Dienst aktiv. Kurz darauf wurde die Plattform vom Netz genommen. Nach einem Relaunch ist sie nun seit September wieder im Google Play Store verfügbar.
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