Die Inflationsrate in Deutschland ist im Oktober überraschend stark angestiegen. Die Verbraucherpreise sind in dem Monat um durchschnittlich 10,4 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Damit hat die Teuerung sogar die Prognosen von Ökonomen, die dem Spiegel zufolge von Reuters befragt wurden, übertroffen. Sie hatten demnach nur mit einer Inflationsrate von 10,1 Prozent gerechnet.

Energiekosten steigen um 43 Prozent

Die Teuerung erreicht damit in Deutschland einen neuen Rekordwert, nachdem die Inflationsrate im September mit 10,0 Prozent bereits den höchsten Stand seit 1951 erreicht hatte. Besonders die Preise für Energie und Nahrungsmittel seien demnach gestiegen: Die Energiekosten lagen demnach 43 Prozent höher als im Oktober 2021 – dabei rechnet das Statistische Bundesamt bereits damit, dass sich die Mehrwertsteuersenkung für Erdgaslieferungen und Fernwärme preisdämpfend ausgewirkt haben.

Mehr zum Thema:

„Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“

Das Ende der Fahnenstange scheint dabei noch immer nicht erreicht: Die Preise im Großhandel steigen weiter an, die DIHK warnte zudem kürzlich vor Produktionsstopps in Unternehmen aufgrund der Energiekrise. Wie der Spiegel berichtet, plane gut jedes zweite Unternehmen einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge Preiserhöhungen für Kunden. „Die Inflationswelle ist noch nicht gebrochen“, kommentierte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser die Entwicklung. 

Gerade die Lebensmittel-Einzelhändler planen noch immer fast flächendeckend mit Preiserhöhungen. Die Inflationsrate für Nahrungsmittel lag im Oktober bei 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und hat sich damit im Laufe der vergangenen Monate deutlich beschleunigt.