Coronapandemie, Krieg in der Ukraine, Gaspreis-Explosion – das Jahr 2022 ist geprägt von Krisen, die sowohl für Verbraucher als auch für Unternehmen Probleme mit sich bringen, die sich mit der steigenden Zahl der Krisen immer weiter diversifizieren. Wie gehen Unternehmen, speziell Online-Händler, mit diesen Herausforderungen um? Die Antworten fallen teils sehr unterschiedlich aus.
Vor allem die massiv gestiegenen Energiekosten belasten derzeit das tägliche Geschäft. 75 Prozent der Unternehmer geben in einer Umfrage des Händlerbunds an, Energiesparmaßnahmen eingeführt zu haben, um Gas, Strom oder Wasser zu sparen. 61 Prozent haben wegen der Kosten die Preise für die Kunden erhöht und 55 Prozent sparen Ressourcen, vor allem im Logistikbereich, also Papier, Pappe und Verpackungen. Nur vergleichsweise moderate 19 Prozent sparen bei den Lohnkosten. Nicht auf die Energiepreise zu reagieren, kann sich nur jedes zehnte Unternehmen leisten.
Umsatzeinbußen lassen vorsichtig in die Zukunft blicken
Ein weiteres akutes Problem für den Handel sind anhaltende Lieferengpässe. Spätestens seit Beginn der Pandemie gehören Engpässe vor allem aus China zum Alltag. Das hat mittlerweile knapp die Hälfte der Händler (48 Prozent) dazu veranlasst, sich alternativen Lieferanten umzuschauen. 46 Prozent, die längere Lieferzeiten in Kauf nehmen müssen, bitten bei den Kunden um Verständnis. Und immer noch 39 Prozent versuchen, Produktalternativen anzubieten.
Ob nun durch ausbleibende Lieferungen, höhere Unternehmenskosten oder sparsamere Kunden: Ein Großteil der Händler hat 2022 mit Umsatzeinbußen zu kämpfen. 41 Prozent der Befragten geben an, dass ihre Umsätze gesunken seien und sie auch keine Verbesserung erwarten, fast ein Viertel (24 Prozent) hat sogar mit einem starken Umsatzrückgang zu kämpfen. Das hat mehr als die Hälfte der Händler (55 Prozent) dazu veranlasst, die Preise zu erhöhen – und sie bis Jahresende noch weiter zu erhöhen. Jeder fünfte Händler (21 Prozent) geht davon aus, die Preise bald erhöhen zu müssen.
Die Herausforderungen des Jahres 2022 sorgen für zurückhaltende Aussichten für das kommende Jahr. Gut ein Drittel (36 Prozent) plant für 2023 sehr zurückhaltend bzgl. möglicher Investitionen, ein weiteres knappes Drittel (30 Prozent) plant gar keine Investitionen und 19 Prozent der Händler haben laufende Pläne vorerst gestoppt.
Für die Umfrage befragte der Händlerbund im Oktober 2022 213 Online-Händler aus unterschiedlichen Branchen, wie sie die aktuellen Krisen bewältigen.
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