Zwar war es hinreichend bekannt, dass die Kosten für Energie steigen werden, nun, da viele Verbraucherinnen und Verbraucher es schwarz auf weiß sehen, sitzt vielerorts der Schock dennoch tief. Wie das Nachrichtenportal Merkur meldet, sollen beispielsweise die Stadtwerke in München und Leipzig Anstiege von bis zu 110 Prozent angekündigt haben. Der Chef der Dreieicher Stadtwerke, Steffen Arta, stellt dabei die Behauptung in den Raum, die Stadtwerke würden die Preise künstlich hochtreiben, um von der kommenden Strompreisbremse zu profitieren.
So viel Mehrkosten erwarten die deutschen Haushalte
Der durchschnittliche Anstieg der Strompreise soll dabei um die 61 Prozent liegen. Wie aus einer Berechnung von Merkur hervorgeht, würde dies im Vergleich zum September dieses Jahres bei einem jährlichen Verbrauch von 5.000 Kilowattstunden zu Mehrkosten von 975 Euro führen. Der zu Grunde liegende Verbrauch ist dabei der deutsche Durchschnitt eines 5-Personen-Haushalts.
Doch es gibt auch Regionen, die von wesentlich stärkeren Anstiegen gezeichnet sind. So steht im Schreiben der Leipziger Stadtwerke, dass der vorherige Nettopreis von 29,957 pro Kilowattstunde um mehr als das doppelte auf 43,80 Cent steigen wird. Konkret bedeutet dies eine Steigerung von 109 Prozent. Der neue Bruttopreis ab dem 01.01.2023 beträgt 52,12 Cent.
Noch tiefer müssen Münchnerinnen und Münchner Kunden der Stadtwerke in die Tasche greifen. Hier steigt der Preis auf satte 61,89 Cent pro Kilowattstunde. Angesichts der Preisanstiege haben aktuell wieder Vergleichsportale Hochkonjunktur, um bei der Suche nach einem günstigeren Anbieter behilflich zu sein.
Abhilfe verspricht die Strompreisbremse
Ein kleiner Wermutstropfen dürfte für viele Bürgerinnen und Bürger die angekündigte Strompreisbremse sein. Auch wenn die Beschlüsse dahingehend noch nicht final sind, plant die Bundesregierung derzeit, dass diese ab Januar 2023 – und damit auch zum Start der höheren Energiekosten – greifen soll.
Die Strompreisbremse sieht vor, dass der Bruttopreis ab 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt werden soll. Der darüber hinaus anfallenden Teil würde dabei durch Steuergelder finanziert. Steffen Arta, von den Stadtwerken Dreieich, sieht daher in den teils drastischen Preiserhöhungen durchaus auch ein gewisses Kalkül seitens der Anbieter.
Wirklich notwendig oder eiskaltes Kalkül?
In einem offenen Brief an Robert Habeck und Olaf Scholz warnt er davor, dass einige Energieanbieter die Preise absichtlich über 40 Cent ansetzen würden, um von zusätzlichen Einnahmen zu profitieren. In dem Brief, welcher Fokus vorliegt, heißt es dabei „Ernste Sorgen bereitet mir die geplante Ausgestaltung der Energiepreisbremsen in Verbindung mit der Preispolitik einzelner Versorgungsunternehmen, die in der diskutierten Form politisch nicht gewollt sein kann.“
In seinem eigenen Revier, dem beschaulichen Dreieich, wurde der Energiepreis zwar auch angehoben, jedoch nur auf 37,50 Cent. Das hat in den Augen Artas auch den Vorteil, dass sein Unternehmen dem bürokratischen Mehraufwand der Einforderung der Strompreisbremse entgeht.
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mein Stromversorger - Stadtwerke Flensburg - hatte am 14.11.22 eine Preiserhöhung von 26,62 auf 60,83 Cent zum 1.1.23 angekündigt.
Ich hatte dann zum 20.02.23 den Versorger gewechselt.Jetz t verweigert die Stadtwerke Flensburg sogar die Anwendung des Referenzpreise für meinen Verbauch vom 1.1.23 bis 20.02.23 und hat 60,83 Cent abrechnet.Selbs t nach meiner Verbraucherbesc hwerde wird die aktuelle Rechnung nicht geändert.
Also werde ich wohl Anzeige erstatten.
MfG
Jürgen von Hof
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