Der Black Friday 2022 ist Geschichte und konnte laut ersten Analysen des Zahlungsdienstleisters Klarna für die deutschen Händler ein ordentliches Umsatzplus erzielen. Im Vergleich zu einem herkömmlichen Tag stiegen die Verkäufe am Black Friday in der ersten Stunde um 606 Prozent an, sieben Prozent im Vergleich zum Shoppingtag vergangenen Jahr, so ibusiness. Über die gesamte Black Week hinweg (21. bis 24.11.) ging der Umsatz zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent nach oben, trotz unsicherer wirtschaftlicher Lage mit extrem hohen Energiepreisen und steigender Inflation.
Wie Klarna berichtet, standen auch in diesem Jahr Technik-Produkte ganz oben auf dem Wunschzettel der Online-Shopper. Den größten Umsatz bescherte die Generation der Millennials (25- bis 40-Jährige) den Online-Händlern, sie waren für 52 Prozent aller Verkäufe verantwortlich. Die Generation Z (18–24) trug mit 27 Prozent bei, bei den älteren Online-Shoppern (41–56) waren es immerhin 18 Prozent. Die Generation der Baby Boomer (57+) trug mit drei Prozent zum Gesamtumsatz bei.
Auch in den USA konnten neue Rekordergebnisse am Black Friday erzielt werden. Wie Geekwire meldet, erreichten die Online-Verkäufe ein Volumen von 9,1 Milliarden Dollar und stiegen nach einer Untersuchung von Adobe Analytics um 2,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Elektronik war erneut einer der wichtigsten Wachstumstreiber mit einem Umsatzanstieg von 221 Prozent im Vergleich zu einem durchschnittlichen Tag im Oktober; der Umsatz von Smart-Home-Artikel stieg um 271 Prozent, Audiogeräte um 230 Prozent, Spielzeug um 285 Prozent und Fitnessgeräte um 218 Prozent.
Adobe prognostiziert für den heutigen Cyber Monday einen Online-Umsatz von 11,2 Milliarden US-Dollar sowie ein Wachstum von 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts der Inflation und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit waren Führungskräfte des Einzelhandels und Analysten nicht sicher, was sie in dieser Weihnachtssaison erwarten sollten.
Heineken baut Marktplatz auf
Der niederländische Bierkonzern Heineken möchte seinen 2017 ins Leben gerufenen Online-Shop „Beerwulf“ zukünftig zu einem Marktplatz umbauen. In den kommenden Jahren sollen Dritthändler und weitere Anbieter, wie andere Brauereien und Großhändler, stärker in die Plattform mit eingebunden werden. Es soll, nach Anhaben der Internetworld, eine größere Produktvielfalt geschaffen werden. Bereits jetzt wird von den Händlern, die auf Beerwulf verkaufen, eine Provision verlangt. Heineken bietet außerdem Services wie die Rechnungsstellung, den Versand sowie die Kundenbetreuung. In den kommenden zwei Jahren soll der Online-Shop dann ein Marktplatz mit einem noch größeren Angebot werden.
Deutsche erhalten 40 Pakete im Jahr
Wie aus einer aktuellen Berechnung der Unternehmensberatung McKinsey & Company hervorgeht, erhalten die Deutschen im Schnitt 40 Pakete pro Kopf im Jahr. 2018 waren es noch durchschnittlich 24 Sendungen, für 2026 werden sogar mehr als 50 Pakete prognostiziert, so die Tagesschau. Besonders in den Jahren 2020 und 2021 konnte der Paketmarkt erhebliche Wachstumsraten verzeichnen. Dabei sind Sendungen von Privatkunden eindeutig Wachstumstreiber, aber auch das Geschäftskundensegment ging nach oben.
„Trotz der positiven Wachstumsraten in den vergangenen Jahren: Die kommenden Monate werden für die Logistiker erst einmal schwieriger“, so die Prognose von Florian Neuhaus, Partner im Münchener Büro von McKinsey. Aufgrund der gestiegenen Preise wollen viele Kunden aktuell nicht notwendige Einkäufe vorerst verschieben.
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