Mehreren Anbietern zufolge lief die Black Week – teils schlechten Vorhersagen zum Trotz – recht gut. Nachdem bereits Payment-Dienstleister wie Klarna und Payback ein ordentliches Umsatzplus bescheinigen konnten, haben nun auch Handelsplattformen erste Ergebnisse veröffentlicht.

So teilt Otto mit, dass während der Schnäppchenzeit 500 Prozent mehr Deal-Verkäufe durch Marktplatzpartner als noch im Vorjahr erzielt werden konnten. Sowohl Bestellungen und Umsatz seien 100 Prozent höher ausgefallen als in den Tagen zuvor. Am meisten haben sich Spielesoftware, Smartwatches, Smartphones, Bettwäsche und Sneaker auf der Handelsplattform verkauft. Die Black-Friday-Kampagne bei Otto lief in diesem Jahr allerdings auch erstmals über 14 Tage – in den Jahren zuvor war das lediglich für eine Woche der Fall. Die Umsätze hätten sich deswegen über die Laufzeit verteilt, erläutert das Unternehmen. Der Black Friday war der umsatzstärkste Tag innerhalb dieser Kampagne – es konnten eine halbe Million Bestellungen registriert werden. In der gesamten Woche, also vom 21. bis 27.11, hätten über eine Million Kunden auf Otto.de geshoppt. Die wichtigsten Kategorien: Multimedia, Spielzeug und Home&Decoration. 

Eine positive Bilanz zieht auch Shopify: Händler, die die Plattform nutzen, haben mit 7,5 Mrd. US-Dollar einen neuen globalen Umsatzrekord erzielt. Im Zeitraum vom 25. bis zum 28. November stieg der weltweite Gesamtumsatz während der Aktionstage im Vergleich zu 2021 um 19 Prozent. Deutschlandweit den höchsten Umsatz erzielten Shopify-Händler aus Berlin. Weltweit nutzten 52 Millionen Leute die Aktionstage für Einkäufe – 12 Prozent mehr als noch 2021, der durchschnittliche Bestellwert lag bei 102,10 US-Dollar. Hierzulande haben rund 29 Prozent mehr Deutsche als noch im Vorjahr entsprechende Angebote rund um den Black Friday und den Cyber Monday wahrgenommen, der Warenkorbwert lag im Schnitt bei 87,78 Euro – rund 6 Euro mehr als 2021. Die Produkte mit der höchsten Nachfrage waren Boxershorts von Snocks, Hoodies von LFDY und Merino Wool Runners von Giesswein.

Inflation geht leicht zurück – Reallöhne deutlich geschrumpft

Im November sank die Inflationsrate leicht von 10,4 Prozent im Vormonat auf nun 10 Prozent, ermittelte das Statistische Bundesamt. In diesem Monat hätten sich vor allem die Preise für Nahrungsmittel stark erhöht, die Behörde beobachtete einen überdurchschnittlichen Anstieg von 21 Prozent im Vergleich zu Oktober. Allerdings fielen u. a. der Öl- und damit die Energiepreise geringer aus als – wenngleich sie weiterhin 38,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahreszeitraumes liegen. Insgesamt sanken die Verbraucherpreise um 0,5 Prozent. Ob dies eine Trendwende darstellt, bleibt abzuwarten.

Die Folgen der starken Teuerung in den letzten Monaten ist indes inzwischen bei den Reallöhnen sichtbar: Zwischen Juli und September sanken diese um 5,7 Prozent – der stärkste und langanhaltendste Reallohnverlust für Beschäftigte seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2008, berichtet die Statistikbehörde aktuell an anderer Stelle. „Damit mussten die Beschäftigten in Deutschland bereits im vierten Quartal in Folge einen Reallohnverlust hinnehmen“, heißt es.

Twitter will Corona-Fake-Informationen nicht mehr löschen

Bei dem Kurznachrichtendienst rumort es weiter: Nach dem Vorhaben des neuen Twitter-Direktors Elon Musk, einst gesperrte Accounts – etwa auch den des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump – unter der Maxime der „Redefreiheit für alle“ wieder freizugeben, sollen nun auch Falschinformationen im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie zurück auf die Plattform finden. Twitter erklärte kurz und bündig: „Mit Wirkung vom 23. November 2022 setzt Twitter die Richtlinie COVID-19 über irreführende Informationen nicht mehr durch“. Im vergangenen Jahr löschte das Unternehmen noch rund 100.000 Beiträge mit fehlerhaften Inhalten zur Pandemie und sperrte über 11.000 Konten auf Grundlage von im Jahr 2020 aufgestellten Regelungen, berichtet die Tagesschau zum Thema. Aus dem rechten politischen Lager in den USA wurde dieses Vorgehen kritisiert.

Sehr kritisch blickt auch die Europäische Kommission inzwischen auf die Art des Umgangs mit Informationen auf der Plattform. Man wolle „nicht akzeptieren, dass der europäische Informationsraum wieder durch Desinformation oder russische Propaganda vergiftet wird“, erklärte laut Golem EU-Kommissarin Vera Jourová. Geldstrafen seien ein mögliches Sanktionsmittel. „Wir werden – wenn nötig – nicht davor zurückschrecken, wiederholt von diesem Instrument Gebrauch zu machen“, so die Vizepräsidentin der Kommission.