Angesichts der steigenden Energiekosten und der allgemeinen schlechten wirtschaftlichen Lage kürzen viele Unternehmen ihre Werbebudgets, wie das Handelsblatt berichtet. Andreas Schubert, Präsident des Zentralverbandes der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) blickt besorgt auf das Jahr 2023, angesichts der rezessiven Konjunkturdaten, der Inflation und der gesunkenen Konsumlaune. Der Werbemarkt könnte sich allerdings in der zweiten Hälfte erholen, so Bernd Nauen, ZAW-Hauptgeschäftsführer.
Auch die Big-Player von schlechter Lage betroffen
Auch die ganz großen Konzerne sind von der momentanen Situation betroffen. Die Werbeeinnahmen der Google-Mutter Alphabet stagnieren und bei Facebooks Mutterkonzern Meta dürften die Werbeumsätze in diesem Jahr zum ersten Mal rückläufig sein.
Die Krise macht sich bei der Werbewirtschaft doppelt bemerkbar. Zum einen leiden viele Unternehmen unter Materialengpässen, sodass sie manche Produkte nicht bewerben können, weil nicht abzusehen, ist, wann sie diese auf den Markt bringen können. Auf der anderen Seite, sind die Kunden weniger in Kauflaune, weil hohe Energie- und Lebensmittelkosten viele den Gürtel enger schnallen lassen, sodass Unternehmen niedrige Verkäufe verzeichnen und weniger Werbung schalten.
Branche seit Pandemiebeginn unter Druck
Seit Beginn der Corona-Pandemie 2020 leidet die Werbebranche. Im Jahr 2020 verlor der deutsche Werbemarkt mit sieben Prozent mehr als der gesamtwirtschaftliche Durchschnitt. Trotz andauernden Sorgen dürfte der Markt für dieses Jahr allerdings ein Plus verzeichnen. Die ZAW geht davon aus, dass der Markt um 2,8 Prozent wächst. Der Grund ist wohl die steigende digitale Werbung, davon profitieren allerdings wenig deutsche Unternehmen, sondern große Plattformen wie Alphabet oder TikTok.
Werbeagenturen gaben in einer Umfrage an, dass 78 Prozent von ihnen von Budgetkürzungen betroffen sind oder diese bereits angekündigt wurden.
Die Werbewirtschaft steht für etwa 1,3 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung, insgesamt sind rund 900.000 Mitarbeiter in der Branche beschäftigt.
Kommentar schreiben