Kundinnen und Kunden des britischen Möbel-Händlers Made.com mussten im vergangenen Jahr nicht nur vergeblich auf ihre Bestellungen warten, sondern auch feststellen, dass sie diese nie erhalten würden. Das Unternehmen meldete im vergangenen November die Insolvenz an. Wie nun laut dem britischen Guardian aus einem Dokument des Insolvenzverwalters PricewaterhouseCoopers (PwC) hervorgeht, können knapp 12 Millionen Pfund nicht zurückerstattet werden.

Kundinnen und Kunden werden bei Insolvenz zuletzt bedient

Die Reihenfolge, in welcher bei einer Insolvenz die Gläubiger bedient werden, mag den geprellten Kundinnen und Kunden mitunter nicht gerecht vorkommen. Doch gegenüber dem Insolvenzverwalter PwC gelten sie als ungesicherte Gläubiger. Mit auf dieser Liste stehen neben Lieferanten auch die verbliebenen knapp 200 Mitarbeitenden des Möbelhändlers. 

Zunächst werden jetzt die Vermögenswerte des Unternehmens ermittelt. PwC geht davon aus, dass die bestehenden Lagerbestände trotz eines eigentlichen Warenwertes von 19 Millionen Pfund im Rahmen von Versteigerungen nicht mehr als 2 Millionen Pfund einbringen werden.

Eine zusätzliche Summe brachte zudem der Verkauf der Markenrechte und Datenbanken an den Handelskonzern Next, was eine Summe von 3,4 Millionen Pfund einbrachte. Diese werden jedoch in erster Linie genutzt, um den Kreditgeber Silicon Valley Bank auszuzahlen. Danach kommt zunächst die britische Steuerbehörde HMRC an die Reihe, gefolgt von den verbleibenden Mitarbeitenden. Auf der Strecke bleiben die knapp 30.000 Kundinnen und Kunden, welche sich eigentlich auf neue Möbel gefreut hatten. 

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Schadenssumme für ausstehende Bestellungen geht in die Millionen

Der Gesamtschaden wegen ausstehender Bestellungen beläuft sich auf eine Summe 13,7 Millionen Pfund. Davon konnte zumindest ein Teil (1,9 Millionen Pfund) rechtzeitig über Kreditkartenrückbuchungen gerettet werden. Für die weiteren knapp 11,9 Millionen stünden laut PwC nicht ausreichend finanzielle Mittel zur Verfügung.

Aber nicht nur Kundinnen und Kunden werden aller Voraussicht nach leer ausgehen. Auch gegenüber Facebook (1,4 Millionen Pfund), Google (1,7 Millionen Pfund) und einem belgischen Lagerhausbetreiber (1,8 Millionen Pfund) stehen hohe Summen aus, welche Made.com nicht mehr bedienen könne.

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