Für das laufende Jahr rechnen zwei Drittel der Personalverantwortlichen in deutschen Unternehmen mit zunehmenden Schwierigkeiten bei der Gewinnung von Fachkräften. Das gilt insbesondere für größere Firmen mit über 250 Angestellten – 78 Prozent der Personaler sind dort der Meinung, dass sich die Lage am Arbeitsmarkt 2023 verschärfen wird. Das ergab eine Studie des Marktforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Onlyfy, einer Unternehmensmarke des Karrierenetzwerks XING / New Work SE, für die deutschlandweit 500 Personen mit Personalverantwortung in Unternehmen ab 50 Beschäftigten befragt wurden.

„Die Machtverhältnisse am Arbeitsmarkt haben sich verschoben. Unternehmen haben nicht mehr die Trümpfe in der Hand. Heute bewerben sich Unternehmen bei Talenten, nicht Talente um Jobs“, erläutert Frank Hassler, verantwortlich für die Geschäftsfelder Recruiting und Employer Branding bei der New Work SE zur Veröffentlichung der Studienergebnisse. Unternehmen bleibe wenig Spielraum für Fehler – das Recruiting müsse zeitgemäß und strategisch aufgestellt werden.

Darum sagen Bewerberinnen und Bewerber ab

Potenzielle neue Beschäftigte springen häufig bereits im laufenden Bewerbungsprozess ab – fast jeder und jede Personalverantwortliche (90 Prozent) habe in diesem Jahr eine solche Erfahrung gemacht. 

Dies hat mehrere, unterschiedliche Gründe: mal mache die Konkurrenz ein besseres Jobangebot oder das Unternehmen bietet nicht die nötige Flexibilität – beispielsweise Mobile Office. Für einige ist schlichtweg der Bewerbungsprozess zu aufwendig gestaltet. 

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Zum Bleiben würden indes Faktoren wie eine positive Arbeitsatmosphäre und angenehme Firmenkultur animieren, die Zufriedenheit mit dem eigenen Job sowie die Möglichkeit, Arbeit und Privates unter einen Hut zu bekommen. Das Gehalt ist etwa jedem zweiten Angestellten wichtig – wenngleich sich etwa drei Viertel aller Personalgespräche um dieses Thema drehen. 

„Personaler müssen die Zeit und die Ressourcen haben, sich noch mehr mit Themen zu beschäftigen, die Menschen am Herzen liegen, statt vorwiegend über Geld zu sprechen. Nur so entsteht echte Mitarbeiterbindung, die Beschäftigte zum Bleiben motiviert“, weiß New-Work-SE-Vorstand Frank Hasseler.

Personalabteilungen oft durch administrative Aufgaben überlastet

Zeit ist jedoch rar: Ein Großteil der Arbeitszeit verwenden die HR-Verantwortlichen auf administrative Aufgaben wie Gehaltsabrechnungen (61 Prozent) sowie die Organisation und Koordination von Bewerbungsprozessen (67 Prozent) – da bleibe wenig Raum, um sich auf weitere Themen zur Mitarbeiterbindung, sogenanntes Retention Management, zu fokussieren. 

Gut die Hälfte der Firmen kann sich auch vorstellen, künftig Bewerbungsprozesse via Messenger oder Social-Media-Kanäle zu gestalten, um die Verfahren zu vereinfachen und zu beschleunigen. 

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