Über seinen Anwalt hat Ex-US-Präsident Donald Trump Facebook aufgefordert, sein gesperrtes Konto wieder freizuschalten. Trumps Anwalt Scott Gast hat sich am Dienstag in einem Brief an Meta-Chef Mark Zuckerberg gewandt, wie der Spiegel unter Berufung auf die Nachrichtenagentur AFP berichtet.
Die Sperrung von Trump Account habe „den öffentlichen Diskurs dramatisch verzerrt und behindert“, so Gast. Er trete zur kommenden Präsidentenwahl erneut an und sei in Meinungsumfragen „der führende Bewerber für die Nominierung der Republikaner“. Trump dürfe nicht „mundtot“ gemacht werden. Gast wolle nun ein Treffen mit der Führungsetage des Meta-Konzerns erwirken, um über die Wiederherstellung von Trumps Facebook-Account zu sprechen.
Sperrung eigentlich abgelaufen
Hintergrund der Sperrung ist der Sturm radikaler Trump-Anhänger auf das Kapitol am 6. Januar 2021, bei dem fünf Menschen starben. Am Folgetag hatte Facebook – wie auch andere soziale Plattformen – das Konto des ehemaligen Präsidenten gesperrt und die Dauer der Sperre später auf zwei Jahre festgelegt. Man werde dann prüfen, ob das „Risiko für die öffentliche Sicherheit“ zurückgegangen sei, hieß es damals.
Am 7. Januar 2023 sind die zwei Jahre nun abgelaufen. Meta habe mitgeteilt, eine Entscheidung werde man in den kommenden Wochen verkünden. Schon am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos hatte Nick Clegg, Vizepräsident von Meta, eine baldige Entscheidung angekündigt, so der Spiegel.
Ob Trump das Facebook-Konto überhaupt nutzen wird oder ob es ihm eher ums Prinzip geht, ist fraglich. Sein ebenfalls gesperrtes Twitter-Konto wurde im November – nach der Übernahme durch Elon Musk – wieder freigeschaltet. Tweets hat er seitdem aber nicht abgesetzt. Trump konzentriert sich auf die Aktivitäten auf seiner eigenen Online-Plattform Truth Social. Deren Reichweite ist mit Twitter oder Facebook aber kaum vergleichbar.
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