Basteln, kleben, schrauben, schleifen, malern, kreieren: Heimwerken bzw. „Do-it-yourself“ (DIY) liegen voll im Trend. Und daher sind entsprechende Produkte auch im Online-Handel immer mehr gefragt. Eine neue Studie des EEC Köln zeigt, dass es aber für Händler noch einigen Nachholbedarf gibt, um die steigenden Anforderungen und Wünsche der Kunden zu erfüllen.
(Bildquelle DIY: phloxii via Shutterstock)
DIY und Heimwerken als zunehmender Trend bei Kunden
Es gibt Hilfeseiten und Informationsportale, Blogs und Youtube-Videos, die sich einzig und allein um das Thema Heimwerken und DIY drehen. Dies ist wahrscheinlich einer der Gründe, warum sich immer mehr Menschen an Schere und Hammer, Nägel und teilweise auch schweres Geschütz trauen, um bestimmte Produkte und Dinge selbst zu kreieren. Und das Beste dabei: Wenn man die gewünschten Haushalts-, Garten-, Deko- oder Freizeit-Produkte nicht „von der Stange“ kauft, sondern selbst anfertigt, sind sie nicht nur einzigartig, sondern genügen auch den eigenen Ansprüchen.
Für Händler bedeutet dieser Heimwerk- und DIY-Trend, dass der Bedarf an den dabei benötigten Utensilien, wie zum Beispiel Farben und Klebstoffen, Werkzeugen und sonstigem Bastlerzubehör, stetig zunimmt. Zwar scheint dieses Produktsegment mit einem Umsatzanteil von drei Prozent grundsätzlich immer noch nicht richtig im Online-Handel angekommen, doch es darf Großes erwartet werden.
Potenzial im DIY-Bereich wächst
Nach Angaben des ECC Köln und in Kooperation mit CONTENTSERV, kernpunkt und OXID eSales glauben 85 Prozent der DIY-Händler und –Hersteller daran, dass die Bedeutung des Online-Handels für ihre Branche künftig zunehmen wird. Darüber hinaus glaubt die Hälfte jener Konsumenten, die in den vergangenen Monaten DIY-Produkte gekauft haben, dass sie entsprechende Einkäufe künftig häufiger über das Internet tätigen werden.
„Auch DIY-Händler und -Hersteller müssen online aktiv werden. Schon jetzt kauft jeder vierte befragte DIY-Online-Shopper häufiger online als in stationären Geschäften“, so Eva Stüber vom ECC Köln. „Es gilt, weiterhin Hemmschwellen für die Online-Bestellung abzubauen und den Konsumentenwünschen auch online gerecht zu werden.“
Schwachstellen im DIY-Segment: Produktinformationen, Sortimente und Logistik
Für mehr als 93,4 Prozent der Kunden haben ausführliche, aussagekräftige und übersichtliche Produktbeschreibungen den höchsten Stellenwert in einem DIY-Online-Shop. Tatsächlich zufrieden mit den Informationen sind jedoch nur knapp 83 Prozent – auf der Zufriedenheitsskala liegt dieser Punkt damit nur auf Platz vier.
Optimierungsbedarf gibt es in DIY-Shops außerdem in Sachen Sortimentsbreite: Mit rund 85 Prozent belegt eine gute Produktauswahl aus Kundensicht Rang drei der wichtigsten Kriterien. Schaut man jedoch, wie zufrieden die Shopper tatsächlich mit der Sortimentsbreite sind, lässt sich feststellen, dass es dieser Punkt nicht einmal in die Top 5 der Zufriedenheitsskala geschafft hat.
Es gibt (außerhalb der shop-internen Kriterien) auch noch weitere Aspekte, die DIY-Händlern Sorgen bereiten: Zum Beispiel stellt sich die Frage, ob wirklich alle Produkte und Sortimentsgruppen im Heimwerker-Bereich auch wirklich für den Online-Vertrieb geeignet sind – sei es aus Margen-Gründen oder aus Gründen der logistischen Herausforderung. Auch beim Thema Retouren und umfassende Beratung seien noch einige Fragen offen, die es (bestenfalls schnellstmöglich) zu lösen gilt.
Kommentar schreiben