Im Schnitt erhalten Erwerbstätige hierzulande rund 48.500 Euro Gehalt pro Jahr, zeigt eine Auswertung von über 560.000 Gehaltsdaten der Bewertungsplattform Kununu.
Dabei wirkt sich grundsätzlich die Dauer der Berufserfahrung auf die Einkommenshöhe aus: Wer sechs bis zehn Jahre im eigenen Beruf arbeitet, verdient etwa 40 Prozent mehr als Berufseinsteigerinnen und -einsteiger mit bis zu 3 Jahren Erfahrung im Job. Aber auch, ob jemand für Personal verantwortlich ist, schlägt sich auf dem Gehaltszettel nieder: Beschäftigte mit Personalverantwortung verdienen durchschnittlich 14.392 Euro mehr im Jahr als jene ohne.
Das sind die Branchen mit den höchsten Gehältern
Wie viel jemand verdient, hängt auch maßgeblich von der Branche ab, in der er oder sie beschäftigt ist. Wer etwa bei Steuerberatungen Personalverantwortung hat, erhält mal eben 78 Prozent mehr Geld als Nicht-Führungskräfte, in der Versicherungsbranche sind es 48 Prozent mehr, in der Medienbranche indes etwa 39 Prozent.
Generell zählt die Versicherungsbranche zu den Bereichen mit den höchsten Gehältern: Der Durchschnittsverdienst pro Jahr liegt bei 59.629 Euro. Es sei damit die Branche mit der höchsten Gehaltszufriedenheit. Ähnliche Top-Gehälter finden sich im Bankenwesen, sowie im Beratungs-, IT- sowie Energiesektor. Die realen Gehälter in der Internet-Branche kommen in diesem Ranking im Übrigen auf die Position 15 – mit durchschnittlichen Gehältern von 51.268 Euro pro Jahr. Das geringste Einkommen erhalten Beschäftigte in der Gastronomie (34.863 Euro) sowie bei Unternehmen aus dem Sport und Beauty-Umfeld (37.569 Euro).
Geschlecht weiterhin wesentlicher Faktor für die Verdiensthöhe
Gravierend ist nach wie vor die Gender Pay Gap: Männer verdienen durchschnittlich 8.215 Euro mehr jährlich als ihre Kolleginnen. „Die Tatsache, dass die höchsten Gehälter an Beschäftigte mit Personalverantwortung gehen, ist auch eine Erklärung dafür, warum Frauen im bundesweiten Schnitt vergleichsweise wenig verdienen. Denn gemäß unserer Analyse sind derzeit nur 28,4 Prozent aller Führungskräfte weiblich. Das bedeutet auch, dass der Löwenanteil der hohen Gehaltszahlungen an mehr als 71 Prozent männlicher Führungskräfte geht“, erläutert Kununu-CEO Nina Zimmermann zu den Ergebnissen.
Das bestätigt auch die jüngste Auswertung des Statistischen Bundesamts: So verdienten Frauen im vergangenen Jahr 18 Prozent und damit 4,31 Euro weniger pro Stunde als Männer. Und selbst bei vergleichbarer Qualifikation, Tätigkeit und Erwerbsbiografie seien sie mit 7 Prozent Gehalt benachteiligt. Als Grund nannte die Behörde, dass Frauen häufiger als Männer in Branchen, Berufen und Anforderungsniveaus tätig seien, in denen schlechter bezahlt wird. Des Weiteren arbeiten mehr Frauen in Teilzeit und erhalten damit geringere Löhne.
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