Der Anblick einer satten Blumenwiese erfreut nicht nur Menschen. Auch Insekten und Kleintiere lieben – und brauchen – die Gewächse zum Leben. Aus ihrer Liebe zur Natur machte Carolin Langer 2020 eine Karriere. In ihrem Online-Shop LaCaTho verkauft sie verschiedenes Saatgut und Honig. Im vergangenen Jahr wurde Langer für Ihre Arbeit mit dem Ebay Award 2022 als beste Jungunternehmerin ausgezeichnet. Wir sprachen mit ihr darüber, wie es ist, von der eigenen Leidenschaft leben zu können und gleichzeitig etwas Gutes für die Natur zu tun.
Der Ursprung des Unternehmens liegt in einem Bienenbaum
Als Kind in der Natur aufzuwachsen, hat viele Vorzüge. Carolin Langer, wurde als Imkerstochter die Liebe zu Bienen praktisch mit in die Wiege gelegt. Im 5.000 Quadratmeter großen Garten war es vor allem ein Baum, der sie prägte: der Bienenbaum. Der auch als Tausendblütenstrauch oder Honigesche bekannte Baum, macht seinen vielfältigen Namen alle Ehre: Bienen werden von seinen nektarreichen Blüten magisch angezogen.
Da der Baum dennoch gar nicht so bekannt oder verbreitet ist, begann Langer bereits neben dem Mechatronikstudium mit dem Verkauf von dessen Saatgut sowie Setzlingen. Das lief so gut, dass sie sich nach dem Abschluss entschloss, den Maschinen den Rücken zu kehren und kurzerhand ein Saatgut-Unternehmen zu gründen.
Mit gerade einmal 24 Jahren und keiner unternehmerischen Expertise machte sich der mutige Schritt dennoch bezahlt: inzwischen hat LaCaTho neun Angestellte, ein Lager von 120 Quadratmetern und rund 29.000 Bestellungen pro Jahr.
Auszeichnung zur Ebay Jungunternehmerin des Jahres 2022
Ebay zeichnet seit einigen Jahren Händlerinnen und Händler aus, welche durch besondere Kreativität und Unternehmergeist auf sich aufmerksam machen. Aus 800 Bewerbungen wählte eine Fachjury vergangenes Jahr Carolin Langer als Jungunternehmerin des Jahres. Zu diesem Zeitpunkt ist LaCaTho gerade einmal zwei Jahre jung.
Die Unternehmensgründung hatte dabei natürlich auch ihre Tücken: „Da ich ein absolut technisches Studium abgeschlossen hatte, tat ich mich mit allem, was Buchhaltung angeht, sehr schwer. Mittlerweile ist es in externer Hand, aber alle Belege zu sammeln, die Kalkulation der Preise oder die Anträge bei den Behörden waren eine richtige Herausforderung für mich“, erzählt Langer rückblickend.
Ihren Unternehmergeist bewies sie dabei insbesondere in Sachen Selbststudium. Anstatt staatliche Förderhilfen oder Unternehmensberatungen zu ersuchen, recherchierte Langer selbst zum Thema. „Klar hätte sich zurückblickend die eine oder andere Herausforderung schneller lösen lassen können“ – anders machen würde sie heute dennoch nichts.
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Des einen Unkraut, des anderen Lebensquelle
Ein großer Bestandteil der heutigen Arbeit bei LaCaTho ist Marketing. Die Mitarbeitenden tüfteln dabei ständig an neuen Produktideen oder Artikelbildern. Sämtliches Saatgut wird im eigenen Garten getestet und ständig auf Qualität geprüft. Dabei hält der Shop auch spannende Produkte wie die „Saatgutmischung für den Nachbarschaftsstreit“ bereit.
Die ursprüngliche Schnapsidee kommt bei den Kunden richtig gut an. Beschwerden von erzürnten Nachbarn gab es bisher aber keine. Denn wie Langer weiß, ist Unkraut relativ. Die in der Mischung enthaltenen Pflanzen (unter anderem Löwenzahn und Brennnessel) sind tatsächlich wichtige Nutzpflanzen für Schmetterlinge und Raupen,
Und so kaufen nicht nur viele Kunden die vermeintliche Unkrautmischung für den eigenen Garten – das Produkt wurde sogar bereits von der Konkurrenz nachgeahmt.
Nicht nur Online ein Erfolg
Um sich möglichst breit aufzustellen, vertreibt Langer ihre Produkte nicht nur bei Ebay und im eigenen Online-Shop. Auch auf dem Marktplatz von Amazon, bei Instagram sowie Facebook werden die Samenmischungen verkauft. Neben diesem umfangreichen Online-Angebot steht LaCaTho seit letztem Jahr auch auf lokalen Wochenmärkten, wie dem blühenden Barockmarkt in Ludwigsburg.
Ein rundum florierendes Geschäft. Was fehlt noch zum Glück? Wenn es nach Langer geht, noch mehr Nachhaltigkeit: „Das Thema plastikfreie Verpackung ist für uns sehr schwierig. Wir würden gerne 100 Prozent plastikfrei verpacken und versenden. Oft fehlt es aber noch an alternativen oder an preiswerten Ersatzverpackungen wie Luftpolsterfolien Umschläge, wir blieben aber weiter dran.“
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