Viele Firmen konnten von der Inflation profitieren und ihre eigenen Gewinne in die Höhe treiben. Wie aus einer Analyse des ifo-Instituts hervorgeht, haben viele Unternehmen ihre Verkaufspreise deutlich stärker erhöht, als nötig. Die Anhebungen konnten teilweise nicht mit der Entwicklung der Einkaufspreise gerechtfertigt werden, sie lagen deutlich höher. „Diese Firmen haben die Lage genutzt, um ihre Gewinne kräftig zu steigern“, betont Joachim Ragnitz, stellvertretender Leiter der ifo-Niederlassung in Dresden, bei der Tagesschau. Unternehmen aus den Bereichen Handel, Gastgewerbe, Verkehr und Baugewerbe konnten von diesem Schachzug besonders profitieren.

Um den überzogenen Preiserhöhungen zu entgehen, müsste der Wettbewerb wieder angekurbelt werden. Experten sehen hierein einen sicheren Weg aus der Preis-Spirale. Auch könnte die Regierung ihren Teil dazu beitragen, die Inflation ein Stück weit auszubremsen, indem besonders arme Haushalte von den Entlastungen profitieren, statt diese zugunsten aller anzusetzen. Die Gefahr eines neuerlichen Inflationsschubs sieht Ragnitz aktuell in den hohen Lohnforderungen der Gewerkschaften. Sowohl bei der Deutschen Post als auch dem ÖPNV und öffentlichen Einrichtungen wie Kitas versuchten die Gewerkschaften schon seit Wochen Lohnerhöhungen durchzubekommen. Sollten sie damit Erfolg haben, droht eine erneute  Lohn-Preis-Spirale.

HelloFresh will Preise anheben 

Der Kochboxenversender konnte 2022 nicht an die Erfolge aus den Hochzeiten der Corona-Pandemie anknüpfen, zum Jahresende fiel die Zahl der Kunden um 1,5 Prozent auf 7,1 Millionen. Zwar konnte HelloFresh trotz des Kundenverlustet beim Umsatz ein Rekordhoch von 7,6 Milliarden Euro verzeichnen, währungsbereinigt bedeutet dies allerdings nur ein Wachstum von 18 Prozent. Beim bereinigten operativen Ergebnis gab es im Gesamtjahr 2022 einen Rückgang um 9,5 Prozent auf 477,4 Millionen Euro. 

Wie HelloFresh jetzt laut der Süddeutschen Zeitung angekündigt hat, will das Unternehmen die Preise anheben, allerdings weniger als die aktuelle allgemeine Teuerungsrate für Lebensmittel. Auch der Ausbau des Fertiggerichte-Geschäfts soll das Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Stellenstreichungen plant der Kochboxenversender derzeit aber nicht, versicherte Vorstandschef Dominik Richter. Im Vergleich zu anderen Unternehmen der Branche, sei die Mitarbeiteranzahl in den letzten Jahren nicht so rasant angestiegen, dass es einen Abbau benötige.

Weitere Entlassungswelle bei Microsoft 

Das Tech-Unternehmen hat jetzt seine dritte Kündigungswelle angekündigt. Am Standort im US-amerikanischen Redmond werden zu Anfang Mai 689 Mitarbeiter entlassen, dieses Mal soll es nach Informationen von Golem vor allem Personen aus den Bereichen Visual Studio for Mac, Entertainment & Devices und Azure + Platform betreffen. Damit beläuft sich die Zahl der ausgesprochen Kündigungen bereits jetzt auf rund 2.200. Hier ist aber bei weitem noch nicht Schluss. Microsoft-CEO Satya Nadella hatte bereits zu Beginn des Jahres angekündigt, rund fünf Prozent der Belegschaft, was an die 10.000 Mitarbeiter entspricht, entlassen zu wollen. Nach eigenen Angaben bekommen die gefeuerten Mitarbeiter Unterstützung durch ein Entlassungspaket, welches unter anderem zwei Monatsgehältern sowie die Krankenversicherung für sechs Monate beinhaltet.