Die Konsumlaune der Deutschen befindet sich nach wie vor auf einem Tiefpunkt. Auch der Einzelhandel hat das zu spüren bekommen und im Januar deutliche Umsatzeinbußen verzeichnet. Im Vergleich zum Vormonat gingen die Umsätze bei den Einzelhändlern um 0,7 Prozent zurück. Wie das Statistische Bundesamt laut der Tagesschau mitteilte, entspricht das einem „realen“ Umsatzverlust von 0,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2022 bedeutet das sogar ein Umsatzminus von 6,9 Prozent. Ursprünglich waren die Experten von einem Wachstum von zwei Prozent zum Jahresbeginn ausgegangen, dies hat sich nun leider nicht bewahrheitet. Auch der Online-Handel, lange Zeit der Garant für gute Umsätze, musste im Januar 2023 einen Rückgang von 6,5 Prozent verkraften.
„Damit bleibt der Umsatz sichtbar niedriger als vor der Corona-Pandemie“, kommentierte der Chefvolkswirt der Privatbank Hauck Aufhäuser Lampe. Angesichts der hohen Inflation und sinkenden Reallöhne gehen die Ökonomen auch nicht von einer schnellen Besserung der Situation aus. „Viele Verbraucher:innen mussten zuletzt den Gürtel enger schnallen. Die jüngsten Lohnabschlüsse zeigen zwar vergleichsweise hohe Zuwächse, reichen aber nicht aus, um die Belastungen aus der gestiegenen Teuerung abzufedern”, so Jörg Zeuner, Chefvolkswirt des Fondsanbieters Union Investment bei Fashionunited. „In Summe leidet der Konsum in Deutschland damit unter einem Kaufkraftschwund und ein Ende ist nicht in Sicht.“
Edeka muss künftig auf Mars-Produkte verzichten
Der Preiskampf zwischen Edeka und dem US-Konzern Mars hat kein gutes Ende gefunden, nun muss die Supermarktkette ohne rund 450 Mars-Produkte – darunter Bounty, M&Ms, Wrigley-Kaugummis aber auch Teig- und Reiswaren, Tiernahrung und die beliebte Nudelmarke Miracoli – auskommen. Da Edeka nicht bereit war, die Preissteigerung im „deutlich zweistelligen Prozentbereich“ mitzugehen, hat Mars einen Lieferstopp verhangen. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers, sind die „erheblichen Preisforderungen des Herstellers Mars [...] aus unserer Sicht sachlich nicht begründet“, heißt es dazu beim Spiegel.
Doch statt sich resigniert zu zeigen, geht Edeka in die Offensive und kommuniziert ganz offen, dass es bald bestimmte Produkte nicht mehr geben wird. „Tschüss Miracoli. Hallo Delverde“, heißt es beispielsweise in einem Werbekatalog, um die neue Alternative für Nudel-Halbfertiggerichte anzukündigen. Künftig sollen dann alle Mars-Produkte durch Waren von anderen Herstellern oder Eigenmarken ersetzt werden.
Kanye West beschert Adidas Gewinneinbruch
Der Sportartikelhersteller Adidas blickt auf ein gebeuteltes Jahr 2022 zurück. Der Gewinn des Konzerns ist massiv von 1,5 Milliarden auf 254 Millionen Euro eingebrochen, das vierte Quartal ging sogar mit einem Verlust von 482 Millionen Euro zu Ende, wie laut Spiegel aus den jetzt vorgelegten vorläufigen Geschäftszahlen hervorgeht. Einer der Gründe für das schlechte Geschäftsjahr war der Wegfalls des Geschäfts mit Yeezy-Produkten, wodurch das Unternehmen rund 600 Millionen Euro an Umsatz verlor. Diese sind in Zusammenarbeit mit dem Skandalrapper Kanye West entstanden. Nachdem es im Laufe des vergangenen Jahres allerdings zu Antisemitismusvorwürfen gegen den Sänger gekommen war, beendete Adidas die Kooperation.
Auch für das aktuelle Jahr geht der Sportartikelhersteller nicht von großen Sprüngen aus. „2023 wird ein Übergangsjahr sein, um die Basis für 2024 und 2025 zu legen“, betont Konzernchef Bjørn Gulden.
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