Vor allem bei den Banken der Schweiz und aus den USA kriselt es derzeit. Dies habe auch negative Auswirkungen auf hiesige Unternehmen: „Durch die nun noch restriktivere Kreditvergabe der Banken dürften mehr Unternehmen in Schwierigkeiten geraten als noch zu Jahresbeginn erwartet“, heißt es in einer Studie des Kreditversicherers Allianz Trade bei der Tagesschau.
So rechnet der Kreditversicherer mit 22 Prozent mehr Firmeninsolvenzen als im Vorjahr. In Summe werden somit etwa 17.800 Fälle im laufenden Jahr erwartet. Eine vorherige Prognose war noch von einem 15-prozentigen Anstieg ausgegangen. Grund seien etwa deutlich steigenden Zinsen für Kredite. Trotz der deutlichen Zunahme sei aber keine Pleitewelle zu erwarten. Banken würden derzeit Kredite zurückhaltender vergeben, da Kreditausfälle in der aktuell turbulenteren Lage ein höheres Risiko fürs eigene Geschäft darstellen. Hierzu gebe es allerdings widersprüchliche Erhebungen.
Im vergangenen Jahr wurden bereits 4,3 Prozent mehr Unternehmensinsolvenzen registriert, in Summe gab es 14.590 Anträge. Grund waren vor allem die hohen Energiekosten, die Inflation und die damit einhergehenden Kaufkraftverluste sowie anhaltende Störungen in den Lieferketten. Auch das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (IWH) erwartet laut Spiegel in den kommenden Monaten einen Anstieg der Insolvenzen. Während der Pandemie waren viele Firmen von der Antragspflicht entbunden worden, diese Regelungen greifen jedoch nicht mehr. „Die Zeiten ungewöhnlich niedriger Insolvenzzahlen sind vorerst vorbei“, sagte Steffen Müller vom IWH.
Einzelhandelsumsätze im Euroraum gesunken
Im Februar gingen die Einzelhandelsumsätze im Euroraum um 0,8 Prozent zurück, gab jetzt das Statistikamt Eurostat bekannt. Ökonominnen und Ökonomen hätten diese Prognosen erwartet, heißt es in einer dpa-Mitteilung/Handelsblatt. Indes sei aber der Umsatzanstieg mit einem Plus von 0,8 Prozent im Januar höher ausgefallen, gemeldet worden waren zuvor nur 0,3 Prozent mehr Umsätze.
Die Umsatzrückgänge im Februar seien dagegen in fast allen Sparten verzeichnet worden – mit einer Ausnahme: Im Online-Handel hätten die Umsätze im Februar wieder zulegen können.
Textgenerierung: Jedes sechste Unternehmen will KI nutzen
17 Prozent der deutschen Firmen können sich vorstellen, KI-Anwendungen zum Erstellen und Generieren von Texten zu nutzen, sei es für Zusammenfassungen oder Programmiercodes, ermittelte der Digitalverband Bitkom. Für die Mehrheit ist es aber offenbar noch nichts: So erklärte knapp ein Drittel der Unternehmen, dass für sie der Einsatz aktuell gar nicht infrage komme, ein Viertel habe sich mit der Frage noch nicht auseinandergesetzt. Offizielle Anwendungsgebiete gebe es noch nirgendwo. Über die Hälfte der Unternehmen sehe in Künstlicher Intelligenz zur Textgenerierung aber immerhin „die größte digitale Revolution seit dem Smartphone“.
Bitkom-Präsident Achim Berg erkennt Chancen und völlig neue Einsatzbereiche durch künstliche Intelligenzen wie ChatGPT & Co: „KI wird künftig zum Büroalltag genauso dazu gehören wie heute der PC. KI hat das Potenzial, die massiven Auswirkungen der demographischen Entwicklung und des sich verschärfenden Fachkräftemangels abzufedern“, so Berg.
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