Eigentlich stand CleverShuttle kurz vor einer Millionenfinanzierung. Doch die ist geplatzt und bringt das Unternehmen nun in Bedrängnis.
Mit einem Sammeltaxi-Angebot auf Abruf hatte es sich der Mobilitätsdienst CleverShuttle zum Ziel gesetzt, den öffentlichen Nahverkehr nachhaltiger und effizienter zu gestalten. Nun allerdings ist das Unternehmen zahlungsunfähig. Schuld ist eine geplatzte Investition der Deutschen Bahn AG, die dem Anbieter als Investor den Rücken kehrt.
Deutsche Bahn als Mehrheitseigner
Bereits seit 2018 war die Deutsche Bahn mehrheitlich an dem Mobilitätsdienst beteiligt, zuletzt mit 86 Prozent der Anteile. Dennoch hat der Schienenriese nach Angaben von CleverShuttle einer anstehenden Finanzierung „kurzfristig“ eine Absage erteilt, heißt es in einer offiziellen Meldung. Die Insolvenz der entsprechenden GHT Mobility GmbH wirke sich allerdings zunächst nicht auf die operativen Regionalgesellschaften des Anbieters aus. Alle angebotenen Verkehre sollen zunächst weitergeführt werden.
„Wir befinden uns in einem Markthochlauf. On-Demand-Verkehre sind als Lösung für die Verkehrswende in der Branche und Politik angekommen. Wir haben unsere mit der Deutschen Bahn vereinbarten wirtschaftlichen Ziele erreicht – und sie sogar übertroffen. Umso mehr überrascht die Entscheidung, die Partnerschaft zu beenden“, kommentiert Co-Gründer und Geschäftsführer Bruno Ginnuth.
Nach Firmenangaben auf der Website biete CleverShuttle Passagierinnen und Passagieren bundesweit an mehr als 19 Standorten On-Demand-Verkehre. Die Kleinbusse, die dabei zum Einsatz kommen, seien flexibel und verfügen nicht über einen festen Fahrplan. Durch diese Flexibilität sei es möglich, potenzielle Lücken im Nahverkehr zu schließen.
CleverShuttle will Arbeitsplätze sichern
Im Mittelpunkt des Interesses stehe für CleverShuttle nach dem Finanzierungs-Aus durch die Deutschen Bahn nun das Ziel, die bestehenden Arbeitsplätze zu sichern und den Betrieb der Verkehre fortzuführen. Insgesamt bestehe das Team aus mehr als 800 Mitarbeitenden.
„Wir planen, die Arbeitsplätze zu sichern und unsere Verkehre weiterzuführen. Mit profitablen Regionalgesellschaften, neun Jahren Erfahrung im Betrieb von On-Demand-Verkehren, hoher Software-Expertise und hervorragenden Beziehungen zu unseren Kunden blicken wir trotz dieser Nachricht optimistisch in die Zukunft. Erste Gespräche mit möglichen Investoren laufen bereits“, so Ginnuth weiter.
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