Die letzten Jahre haben Wirtschaft und Büger:innen deutlich gezeichnet. Und so ist es wenig verwunderlich, dass immer mehr Menschen den Gürtel enger schnallen. Wie eine aktuelle Verbraucher:innebefragung von Forsa, im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes (vzbv) zeigt zudem, dass die Menschen sich angesichts der Situation von der Regierung mehr Unterstützung wünschen würden. Wie aus der Pressemitteilung hervorgeht, empfinden beispielsweise 47 Prozent der Befragten ihre Interessen im Bereich Strom und Heizen nicht gut oder gar nicht geschützt. 

Zehn Prozent mehr Verbraucherbeschwerden eingegangen

Die durch die Bundesregierung angebotenen Maßnahmen, wie die Energiepreisbremse oder der steuerfreie Inflationsausgleich, seien zwar gut aufgenommen worden, jedoch in den Augen vieler nur ein Anfang.

Die Verbraucherzentralen nahmen im Jahr 2022, mit 240.000 Beschwerden, zehn Prozent mehr Beschwerden als noch im Vorjahr auf. Allein auf die Lebensbereiche Strom und Gas fielen dabei 56.000 Beschwerden. In 45 Fällen führten diese dann auch zu Abmahnungen gegenüber Energieanbietern. Letzten Endes wurden 18 Klagen und drei Musterfeststellungsklagen ausgesprochen. 

Wunsch nach Mehrwertsteuersenkung für gesunde Lebensmittel

Neben Einsparungen in der Freizeitgestaltung und beim Heizen mussten zuletzt aber auch immer mehr Haushalte bei der Ernährung sparen. Waren es 2022 noch lediglich 35 Prozent, gaben jetzt 44 Prozent der Befragten an, im Supermarkt genauer hinzusehen. 

Wenn es nach vzbv-Vorständin Ramona Pop ginge, würde die Regierung hier an ihrer Mehrwertsteuerpolitik arbeiten: „Die Politik muss ihrer Verantwortung beim Verbraucherschutz gerecht werden. Gerade Menschen mit geringem Einkommen benötigen Hilfe. Die Preisbremsen für Energie waren ein erster Schritt. Die Abschaffung der Mehrwertsteuer auf gesunde Lebensmittel muss der nächste sein“, so Pop.

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Nur 22 Prozent der Befragten vertrauen der Politik in Sachen Verbraucherschutz

Die schlechte Stimmung geht dabei mit einer gewissen Ernüchterung hinsichtlich der Politik einher. So sehen zwar 82 Prozent diese in der Verantwortung, Verbraucher:innen zu schützen. Ein starkes Vertrauen auf diesen Schutz gaben jedoch lediglich bei 22 Prozent der Befragten an. Zwei Drittel (64 Prozent) fühlen sich dagegen durch die Regierung mit ihren finanziellen Sorgen allein gelassen.

Bei der durch das Forsa-Institut durchgeführten Telefonbefragung wurden zwischen 11. und 27. April 2023 1.500 deutschsprachige Personen ab 14 Jahren befragt. Der Verbraucherzentralen Bundesverband beauftragt die Erhebung jährlich und fasst die Ergebnisse im Verbraucherreport zusammen. Der vollständige Report steht auf der Seite des vzbv zur Verfügung. 

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