Seit der Einführung der Frauenquote zum Jahresbeginn 2016 hat sich der Anteil von weiblichen Mitarbeitern in Aufsichtsräten und Vorständen kontinuierlich gesteigert. So lag der Anteil von Frauen in den Vorständen von DAX-Unternehmen im Jahr 2010 bei mageren 2,2 Prozent, 2022 wuchs dieser auf 21,8 Prozent an. Wie positiv sich Frauen in solchen Positionen auf ein Unternehmen wirklich auswirken, zeigen jetzt neue Ergebnisse einer Studie der Universität Tübingen. Demnach erhöhe sich bereits bei einer Frau im Aufsichtsrat die Teilnahmequote an Sitzungen. Ein Unternehmen agiert sogar profitabler, wenn zwei oder mehr Frauen dem Aufsichtsrat angehören.
„Unterschiedliche Perspektiven im Aufsichtsrat führen dazu, dass mehr Alternativen abgewogen und bessere Entscheidungen getroffen werden können“, erklärt Kerstin Pull, eine der Autorinnen der Studie bei der Tagesschau. Unternehmen sollten Frauen systematisch in solchen Positionen platzieren, und nicht nur „ausnahmsweise“ berufen, so das Statement. „Es muss also erst eine 'kritische Masse' von Frauen im Aufsichtsrat erreicht werden, bevor ein positiver Effekt auf die Profitabilität von Firmen gemessen werden kann“, erläutert Pull weiter.
Extern rekrutieren birgt große Chancen
Sind in den Aufsichtsräten und Vorständen mehrere Frauen vertreten, so können sie durch ihre unterschiedlichen Expertisen und Sichtweisen einen positiven Einfluss auf die im Gremium zu fallenden Entscheidungen haben. Dies macht sich besonders dann deutlich, wenn die Mitarbeiterinnen extern berufen werden und so einen wertvollen Blick von außen auf das Unternehmen und die Aufsichtsräte haben, heißt es von den Experten der Universität.
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