Der frühe Vogel – der Branchennews-Überblick am Morgen:
• Tiktok will selbst Produkte herstellen und verkaufen
• Die Zahl der Superreichen ist rückläufig
• Gerry Weber schließt über 100 Stores und baut Stellen ab
Während Instagram und Facebook ihre Shopping-Tools zurückgefahren haben, rollt Tiktok nun in Großbritannien sein neues In-App-Feature „Trendy Beat“ aus und greift damit unter anderem Shein und Amazon an.
Wie die Internetworld berichtet, gehört „Trendy Beat“ zum Projekt S. Mit diesem Projekt sollen die E-Commerce-Aktivitäten weiter ausgebaut werden.
Bei Trendy Beat sollen Nutzer:innen Produkte, die vorrangig in angesagten Videos zu sehen sind, kaufen können. Diese Produkte werden von dem Tiktok-Mutterunternehmen ByteDance verkauft und versandt. Angeblich soll dabei ein Netzwerk von Lieferanten genutzt werden, um die Artikel herzustellen. Damit wird Tiktok nicht nur zum Verkäufer, sondern auch zum Hersteller.
Reiche sind weniger reich
Der „Global Wealth Report“ der US-amerikanischen Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zeigt, dass der Reichtum in Deutschland aktuell leicht gesunken ist. Der Report zeigt, laut Business Insider, dass aktuell in Deutschland 500.000 Millionäre leben. Gleichzeitig besitzen über 66 Millionen Menschen weniger als 250.000 US-Dollar (etwa 228.700 Euro).
Die Zahl der Superreichen – also Menschen mit einem Vermögen von mehr als 100 Millionen US-Dollar (etwa 91,48 Millionen Euro) – ist hingegen weltweit und auch in Deutschland leicht gesunken. Von diesen Superreichen leben aktuell 2.900 in der Bundesrepublik. Insgesamt sei das weltweite Finanzvermögen zum ersten Mal seit 15 Jahren leicht gesunken und liegt aktuell bei 255 Billionen US-Dollar (etwa 233,27 Billionen Euro).
Der Report zeigt auch, dass man in Deutschland weiterhin stark auf Bargeld und Sachwerte setzt. Über 40 Prozent des Finanzvermögens würden als Bargeld oder auf Sparkonten verwahrt. Versicherungen und Pensionsansprüche seien ebenfalls beliebt (35 Prozent), genauso wie Aktien und Fonds (22 Prozent).
Das Nettovermögen insgesamt in Deutschland beträgt 19,2 Billionen US-Dollar (etwa 17,56 Billionen Euro). Damit läge Deutschland laut dem Report hinter den USA mit 144 Billionen US-Dollar (etwa 131,73 Billionen Euro), China mit 76 Billionen US-Dollar (etwa 69,52 Billionen Euro) und Japan mit 24 Billionen US-Dollar (etwa 21,96 Billionen Euro) auf Platz 4. Dabei besitzen in Deutschland die Superreichen ganze 21 Prozent des Finanzvermögens. Im weltweiten Vergleich belegen wir damit Platz 3.
Gerry Weber schließt 122 Stores
Der Bekleidungshersteller Gerry Weber schließt 122 Stores und baut damit auch Stellen ab. Wie Fashion United berichtet, bleiben von den 171 Geschäften in Deutschland nur jene erhalten, die schon jetzt profitabel sind und damit Zukunftspotential haben. Auch das deutsche Concession-Geschäft soll eingestampft werden. Die Schließung sollen bis Ende September vollzogen werden.
Von den Maßnahmen sind natürlich auch Mitarbeitende betroffen: 350 Vollzeitarbeitsplätze bei der Gerry Weber Retail GmbH werden wegfallen. Auch in der Zentrale werden Menschen entlassen.
„So einschneidend die beschlossene Neuausrichtung, vor allem natürlich für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, auch ist: Gerry Weber muss diesen Sanierungsprozess konsequent nutzen, um trotz aller Widrigkeiten im Markt eine nachhaltig profitable Geschäftsbasis zu schaffen“, kommentiert Christian Gerloff, Chief Restructuring Officer der Gerry Weber Retail GmbH das Vorgehen.
Zum Hintergrund: Die deutsche Retail-Tochter hatte am 20. April dieses Jahres Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt. Am Montag wurde das Verfahren eröffnet.
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