Guten Morgen!
Das sind die wichtigsten Branchenthemen zum Wochenende:
Die Zahl der Firmeninsolvenzen ist so hoch wie seit sieben Jahren nicht
 Preiserhöhungen werden seltener gefordert, Preissenkungen aber nicht weiter gegeben
Landesbehörde fällt auf Internetbetrug herein

Die Zahl der Firmenpleiten ist aktuell auf dem höchsten Stand seit 2016, berichtet die Tagesschau und bezieht sich dabei auf Untersuchungen des Institutes für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Allein im Juni wurden mit 1.050 Insolvenzen angemeldet – so viele, wie seit sieben Jahren nicht. 

Damit sind natürlich auch viele Arbeitsplätze gefährdet oder gleich ganz weggefallen. Allein im ersten Halbjahr 2023 waren 64.000 Beschäftigte in großen Unternehmen von Insolvenzen betroffen. Zum Vergleich: In den Jahren 2016 bis 2019 waren es ein Drittel weniger.

Allerdings scheint es auch hier einen Lichtblick zu geben: „Die Frühindikatoren des IWH lassen für die kommenden Monate wieder einen leichten Rückgang der Insolvenzzahlen erwarten“, heißt es von Steffen Müller, der am IWH die Abteilung Strukturwandel und Produktivität sowie die dort angesiedelte Insolvenzforschung leitet.

Entspannt sich die Lage bei den Preisen?

Der Rewe-Chef Lionel Souque gab gegenüber der dpa an, dass Herstellerunternehmen seltener Preiserhöhungen forderten. „Die Lage beruhigt sich seit einigen Wochen“, wird Souque von Wallstreet Online zitiert

Allerdings gibt es auch Kritik vom Unternehmer. Man müsse die Hersteller noch „erziehen“. Damit moniert Souque, dass kaum ein herstellendes Unternehmen bereit sei, die gesunkenen Rohstoffpreise in Form von Preissenkungen weiterzugeben. 

Er habe außerdem das Gefühl, dass manche internationale Konsumgüterkonzerne in Deutschland offenbar nicht genug Rendite machten. Warum sonst verlangten manche Lieferanten auf einmal 30 Prozent mehr?  „Hätten wir und andere Lebensmittelhändler nicht so hart verhandelt, wären die Lebensmittelpreise in den vergangenen Monaten doppelt so stark gestiegen“, wird er weiter zitiert. 

225.000 Euro: Landesministerium fällt auf Phishing herein

Sachsens Gesundheitsministerium ist laut heise.de Kriminellen auf den Leim gegangen: Das Ministerium bestellte Schutzzäune gegen die afrikanische Schweinepest. Im weiteren Verlauf erhielt die Behörde eine E-Mail mit der Information, dass sich die Bankdaten geändert hätten und das Geld entsprechend auf ein anderes Konto überwiesen werden müsse. Gesagt, getan: Das Landesministerium überwies die 225.000 Euro und fiel damit auf eine übliche Masche von Internetbetrüger:innen herein. 

Wie genau es zu dem Fehler kam, kann nicht mehr so ganz nachvollzogen werden: In der Regel werden Rechnungen auf Angaben geprüft, die nur die Vertragsparteien kennen. Diese Rechnung wurde sogar von zwei Personen geprüft.

Allerdings wurden bereits Maßnahmen ergriffen: Zum einen laufen strafrechtliche Ermittlungen; zum anderen soll der interne Prozess in der Behörde verbessert werden. So wurde die Rechnungsstellung per E-Mail bereits eingeschränkt. Auch die Änderung von Kontodaten soll künftig schwieriger werden. 

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