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Zum Start in den Tag gibt es die aktuellsten Meldungen aus der Branche im Überblick:
• Schnelllieferdienst Getir strauchelt
• Twitter verliert weiterhin Werbekunden
• Weniger Neugründungen in Deutschland
Der türkische Schnelllieferdienst Getir wollte eigentlich expandieren, wird nun aber zum Gegenteil gezwungen. Denn wie Business Insider unter Berufung auf das Handelsblatt jetzt berichtet, soll ein Strategiewechsel dabei helfen, die massiven monatlichen Verluste einzudämmen. So soll das Unternehmen derzeit pro Monat 80 bis 100 Millionen Euro verbrauchen, nur um den Betrieb am Laufen zu halten.
Statt Expansion heißt es daher jetzt Kompression: Die Märkte Spanien, Portugal und Frankreich wurden so bereits wieder verlassen. Mögliche weitere Kandidaten seien die Niederlande und Italien. Würde Getir diese Länder auch verlassen, wäre das Unternehmen zunächst nur noch in der Türkei, Großbritannien, USA sowie in Deutschland tätig.
Eine weitere Maßnahme, die im Gespräch ist, soll zudem die Schließung mehrerer lokaler Warenlager sein. Statt auf diese zu setzen, könnte das Unternehmen beispielsweise Waren von Franchisepartnern vor Ort beziehen. Die Maßnahmen sollen letztlich dabei helfen, die wirtschaftliche Lage Getirs zu stabilisieren, um so die bestehenden Investoren zu einer neuen Finanzierungsrunde zu bewegen.
Twitters Werbeeinnahmen sind um 50 Prozent eingebrochen
Wie Twitter-Chef Elon Musk am Samstag selbst auf dem Kurznachrichtendienst preisgab, seien die Werbeeinnahmen des Unternehmens um 50 Prozent zurückgegangen. Auf welchen konkreten Zeitraum sich der Einbruch bezieht, wurde dabei nicht weiter definiert. Seit Musks Übernahme des Dienstes Ende 2022 haben sich viele Werbekunden zurückgezogen.
We’re still negative cash flow, due to ~50% drop in advertising revenue plus heavy debt load. Need to reach positive cash flow before we have the luxury of anything else.
— Elon Musk (@elonmusk) July 15, 2023
Zu den Gründen zählten dabei nicht nur Musks Unternehmensführungsstil, der sich durch Massenkündigungen und nicht bezahlte Rechnungen auszeichnet. Auch der immer lauter werdende Hass und Rechtsruck auf Twitter schreckte Werbekunden nachhaltig ab.
Der Tweet Musks war, so das Handelsblatt, eine Antwort auf einen Vorschlag zu neuen Investitionsmöglichkeiten. Den Vorschlag wies er damit ab, denn der Cashflow sei weiterhin negativ und Twitter damit derzeit nicht in der Stellung um Neuausgaben zu tätigen.
Zahl der Gründungsberatungen auf niedrigsten Stand seit 20 Jahren
Wie der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) jetzt veräußerte, ist das Interesse an wirtschaftlichen Neugründungen in Deutschland auf einem Allzeit-Tief. So sank die Zahl der Beratungsgespräche für derartige Unternehmungen 2022 im Vergleich zum Vorjahr um drei Prozent.
Am auffälligsten sei der Vergleich jedoch auf lange Sicht: Mit einer Anzahl von lediglich 154.758 Beratungsgesprächen seien diese auf dem niedrigsten Stand seit Beginn der Zählung im Jahr 2002, wie es bei der FAZ heißt. Auch nach der Pandemie besserte sich die Lage wider aller Erwartungen dabei nicht. Stattdessen sei die Zahl auch im Vergleich zum Vor-Pandemiejahr 2019 um 42 Prozent gesunken.
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Das ist keine Überraschung, jedoch würde mich die Zahl der Insolvenzen speziell im Bereich Onlinehandel aufgrund von EU Überregulierung ( die einem Beruftsverbot gleichkommt), mehr interessieren.
Ab jetzt/ Juli 2023 ist es spannend,
noch spannender wird es ab September 2024:
da geben bestimmt sehr, sehr viele auf und bis dahin sind die chinesischen Exporte mal so richtig auffällig eingebrochen und bevor jemand eine "Gründungsberat ung" in Anspruch nimmt, müsste vorher derjenige eine Art Studium für den Onlinehandel finanzieren und eine Gesundheits-Sch ulung gegen Burnout.
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